Die Zukunft war früher auch besser
Germanische Priesterinnen schnitten vor einer Schlacht Gefangenen die Kehle durch und sagten aus dem Blut, das in den Opferkessel rann, die Siegeschancen voraus. Der alte Wortzerklauberer Valentin monierte es bereist anfangs des letzten Jahrhunderts: „Die Zukunft war früher auch besser.“ [Karl Valentin: Kurzer Rede langer Sinn]. Und mit ihr offensichtlich auch die der Vorhersagen. „We are ready for any unforeseen event that may or may not occur” sagte George W. Bush in seiner Neujahrsansprache und das ist mehr als nur geringfügig weniger gewiss als die Aussage „In the long run, we are all dead“, die John Maynard Keynes zugeschrieben wird.
Hat nicht schon der junge Immanuel gewarnt „Wer im Wahrsagen pfuschert, von dem sagt man: Er wahrsagert, von der Pythia bis zur Zigeunerin.“ [Kant, Allgemeine Naturgeschichte, 1755]? Mein Horoskop jedenfalls orakelt „Im Januar ist der Weg das Ziel“ [TV14 2006, 26] und rät zu maßvollem Joggen. Auch der Spiegel glaubt derzeit nichts Besseres zum Titeln zu haben als „Die Macht des Schicksals“. Früher wären die Wahrsagenden aus der Mitte der Intelligenz gekommen versucht der Spiegel sein Tun zu rechtfertigen. Allen eher devoten Naturen rate ich dagegen zum Horoskop des Nostradamus 2007, derzeit überall erhältlich im Zeitschriftenhandel. Dort werden die Vorhersagen kurz und knapp gehalten: „23. September: Guter Tag zum Bügeln und für Wäsche“. Interessant höchsten die Reihenfolge aber na also, aber na bitte so ist das halt mit der Bestimmung und dem Schicksaal.
Dabei ist Wahrsagen ein echter Beruf mit Zukunft: Rund 50.000 Menschen leben in Deutschland davon oder ums mit Lichtenberg zusagen: „Vom Wahrsagen lässt sich's wohl leben in der Welt, aber nicht vom Wahrheit sagen.“ [Georg C. Lichtenberg: Sudelbücher, 1825]. Na dann ist das mit dem Spiegel und dem Bush ja auch geklärt.
Hat nicht schon der junge Immanuel gewarnt „Wer im Wahrsagen pfuschert, von dem sagt man: Er wahrsagert, von der Pythia bis zur Zigeunerin.“ [Kant, Allgemeine Naturgeschichte, 1755]? Mein Horoskop jedenfalls orakelt „Im Januar ist der Weg das Ziel“ [TV14 2006, 26] und rät zu maßvollem Joggen. Auch der Spiegel glaubt derzeit nichts Besseres zum Titeln zu haben als „Die Macht des Schicksals“. Früher wären die Wahrsagenden aus der Mitte der Intelligenz gekommen versucht der Spiegel sein Tun zu rechtfertigen. Allen eher devoten Naturen rate ich dagegen zum Horoskop des Nostradamus 2007, derzeit überall erhältlich im Zeitschriftenhandel. Dort werden die Vorhersagen kurz und knapp gehalten: „23. September: Guter Tag zum Bügeln und für Wäsche“. Interessant höchsten die Reihenfolge aber na also, aber na bitte so ist das halt mit der Bestimmung und dem Schicksaal.
Dabei ist Wahrsagen ein echter Beruf mit Zukunft: Rund 50.000 Menschen leben in Deutschland davon oder ums mit Lichtenberg zusagen: „Vom Wahrsagen lässt sich's wohl leben in der Welt, aber nicht vom Wahrheit sagen.“ [Georg C. Lichtenberg: Sudelbücher, 1825]. Na dann ist das mit dem Spiegel und dem Bush ja auch geklärt.
BusterG - 3. Jan, 20:00