somnambul

Sonntag, 30. November 2008

Bei Gefahr

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„Angst ist bei Gefahr das gefährlichste“ wusste Heinrich Heine zu berichten und einer seiner vielleicht berechtigsten Kritiker gleich hinterher: „Die Gefahr des Wortes ist die Lust des Gedankens. [Karl Kraus: Heine und die Folgen]. Wozu sich in Gefahr begeben, wozu sollte man im Falle des Falles, und nur darüber reden wir, noch an etwas wo auch immer ziehen, wissen wir doch seit über zweitausend Jahren: „Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um.“ [Sirach 3.27].

Und wie langweilig ist das grade noch mal und was ist das, bitteschön, für eine rotweiße Stange am linksoberen Bildrand (am Ende ists, ich neige heute sehr zum Metaphysischen, die magere Hand Gottes) und soll uns die Nummer ‚103’ jetzt aber wirklich vermitteln, dass in mindestens ebenso vielen Fällen für Gefahrenabwehr gesorgt wurde? Und was, bitteschön, ist dieser weiße Zug für ein ganz und gar undeutbares Symbol der öffentlichen Beförderung? Und wohin, weshalb, warum auch und fährt der neuerdings schienenlos, übers Meer? Und da links sehe ich auch noch einen weißen Rorschachtest bei dem ich sofort eine spätnachts ausgekotzte, Pizza Nummer 63 assoziiere? Sieht das hilfsbereit unordentlich hervorquellende rote Seil nicht aus, als hätte es schon mehrfach Gefahr gegeben?

Ein Stöckchen wurde geworfen das nach einem ‚Foto im Raum und seiner Geschichte’ fragt. Von einem Doktor übrigens - nicht dass ich auf Titel sonderlich Wert legen würde nachdem ich mir erhebliche Teile meiner Studien damit finanzierte, anderer Leute Arbeiten zu schreiben. Ich bemerke das hier nur am Rande und ganz gewiss ohne Stolz, überaus empathische, vieltausendköpfige Leserschaft, ich war jung und brauchte das … und das mit dem Doktorgrad wäre auch ganz und gar nicht so wichtig aber man kann sie noch kaufen, die Arbeit meine ich jetzt und sie ist wirklich sehr lesenwert. Und das ist by the way auch nicht der Dr. Harry auf dem Cover sondern der Forschungsgegenstand daselbst; unerklärlich magentafarben, der uns so sehr an den noch hoffnungsfroh vermutlich etwas weniger gedopten Jan U. erinnert wie er seinerzeit (in den vermeintlich arg guten sehr alten Zeiten) unablässig um den Henninger Turm radelte, dass Gott und Ratzinger erbarm und die Chemieindustrie sich bitter Sorgen machte um Rendite, Leistungssteigerung und Lorbeerkränze. Ich verzettel mich grade in andrer Leute Bilder merke ich jetzt.

Jedenfalls veranlasste mich solch arg leichtfertige Stöckchenwerferei auch mal dazu einen Gang durch die nur noch wenige Tage bestehende Wohnung zu machen um mehr als erstaunt festzustellen, dass derzeit kein einziges Foto von mir in der ganzen Wohnung hängt. (ich zähle jetzt jene Serie nicht, die noch nachkoloriert werden muss).

Nun habe ich schon seit Anbeginn der Menschheit, zumindest seit der Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts, einen kaum zu verleugnenden Widerwillen dagegen, meine eigenen Arbeiten in jenen vier Wänden, die ich böse leichtfertig und auch nur bestenfalls auf Basis eines Mietvertrages‚ ‚mein eigen’ nenne, auszustellen. Das wäre so ein Inneres nach außen stülpen für mich, nein das ist so gar nicht meins. Es ist also so, dass, will ich mich nicht dem Stöckchen ganz verweigern, ich zum letzten hängenden Bild retardieren muss.

Ein Bild, das im Jahre 1998 im bisschen Hafen von Lübeck entstanden ist, und das etliche Jahre auf meinem Gästeklo, der bestenfalls gut gemeinte Aufmacher war, erwandert wurde der Hafen seinerzeit mit einem Schriftsteller aus Lübeck, es war ein sonniger Sommertag, zum Zeitpunkt der Aufnahme, nach 21 Uhr, das schönste Licht. Konfuzius sagte schon ein paar Jährchen früher: „Durcheinander entsteht, wenn wir alles ordnen. Daher vergisst der überlegene Mensch nicht die Gefahr, wenn er in Sicherheit ist.“ Das mit der baudelairschen Nähe von Sicherheit und Gefahr war es wohl, was mich bewegte.

Mittwoch, 15. Oktober 2008

she - he would lose

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[B.C. Buster: she - he would lose, 2008, Acryl auf Malpappe, Tipp-Ex auf Joyce: Dubliners]

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[Detail]

Mittwoch, 24. September 2008

The last walz

“Meet me at the central bank I’ll be the one without a skateboard” singt Sally zur Einleitung. Sie organisiert jeden Montag ein Event für Singer und Songwriters im Keller Function Room der International Bar, ich bin der einzige der nicht angemeldet ist als Vortragender und weltfremd genug, sehr verwundert zu sein, dass es so was noch gibt. Die Vortragenden sind zwischen 18 und 65 Jahre alt.

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Mein Top-Favorit war der - zugegeben hier sehr schummrig foddografierte - 65-jährige Dubliner Donal der grade mal einen halben Meter vor der Herrentoilette a capella von einem One Night Stand mit einer blonden Frau mit langen Haaren sang. Und schöner geht das auch gar nicht: Wo andere von der Bühne gepfiffen werden hat hier jeder genau drei Lieder, keine Zugabe oder dergleichen und alle helfen und singen den Refrain mit, sind ja genug gute Sänger im Raum und so geht das bis weit nach der Sperrstunde.

Man sollte ja immer etwas rutschen auf seinem Barhocker rät mir meine Nachbarin und erzählt mir die Geschichte von Conán Maol von Irlands Fianna, ein Großmaul, das sich über alle und alles lustig machte. Doch dann wurde er an einen Stuhl gezaubert, keiner wusste wie das geschah. Er hing ganz fest und man konnte ihn nicht loskriegen. Da rissen sie ihn gewaltsam los, doch man musste ihm ein Stück Haut aufs Hinterteil nähen. Und weil wir in Irland sind und alles auch etwas Gutes hat, war das Stück Haut aus Schafsleder, und von da an wurden alle Strümpfe für die Krieger der Fianna aus der Wolle gemacht, die auf Conáns Hintern wuchs.

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[Patrick Kavanagh rutsch nicht, irischer Poet und zu Lebzeiten notorischer Banksitzer am Grand Canal; bevor allüberall gelidelt wurde]

Mit Oskar Wildes Zitat „Life is a great disappointment” begrüße ich angriffslustig den kleinen Landlord der heute furchtbar aufgeregt und ganz grau beanzugter Manager mit „mid-Atlantic accent“ ist. „You look funny well as ever“ grüßt er arg zerknautscht und wenig schlagfertig zurück. Von seinen Leuten verlangt er die Hingabe eines japanischen Kamikaze-Piloten hatte mir sein Assistent gestern zugeraunt, der ab nächsten Monat in der Hauptstadt arbeiten wird und „In doubt, lie“ habe der little Hitler sie angewiesen, wenn ich sie interviewe. Eine Handvoll Befugnisse wird er wohl hoffentlich verlieren.

„Dublin is on the go” höre ich mantrahaft allenthalben und es ist immer positiv gemeint: Entweder als Kommentar à la das wird schon noch werden für Fragwürdiges oder als Lob für erbrachte Leistungen. Und so schließe ich die letzte Präsentation auch mit dem Orakelspruch „You are on the go“ und das finde alle ganz furchtbar klasse und, wie man mir mehrfach versichert, auch super deutlich auf den Punkt gebracht. So genau wollen es meine Banker also wissen und da wollen sie mich schon wieder in die Bar einladen „for a drink and a half“, nun ist aber genug. „May all your troubles be little ones” raune ich dem kleinen Landlord vieldeutig zum Abschied zu und bin durch die Tür.

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Freitag, 29. August 2008

Fischhandlung, Tiefsee und Selbst-Sein

wenn W. von etwas redet dann bildet W. sachverhalte mit der sprache ab redet W. „wahres“ dann bestehen diese sachverhalte wenn W. von etwas nicht reden kann dann ist der sachverhalt nicht der erkenntnis zugänglich oder der gegenstand der rede ist tautologisch oder kontradiktorisch womit die rede von W. gar keinen gegenstand hätte es bleibt also nur dass W. nur von der erkenntnis nicht zugänglichen sachverhalten nicht reden kann der mensch ist in W.s vorstellung aus dem seinzustand heraus gefallen das außen ist die materielle erscheinung des seins ersichtlich ist für W. dass der mensch der nur von seinem standpunkt aus etwas beurteilt nur einen sehr geringen teil des ganzen versteht dem entsprechend sind ...

WoDa_IMG_0282[Tiefsee #3, 2008 (Ausschnitt)]






Was ist das, das allnächtlich in mir zerrt und uhrwerkt. Mich bedrängt Leinwände mit obskuren Wittgensteinzitaten zu versehen um diese dann mit blauviolettschwarzdüsterem Wellenschlag zu übertünchen? Fischiges, Schweigenschwangeres, atemlose Tiefsee. Spiegelbild wessen lichtscheuer Seele? Unausgesprochen: Du kannst es nicht sehen. Nicht genau genug jedenfalls, zu wenig Licht, zu wenig Farbe.
Nun ist aber gut bitteschön – neues Thema jetzt. Und wieder mal schlafen auch.

WoDa_IMG_0275n [Tiefsee #2, 2008 (Ausschnitt)]






alle meinungen für W. teilwahrheiten und werden „subjektiv“ genannt je mehr ansichten standpunkte W. erkennt und versteht um so mehr wahrheit enthält W.s aussage doch um eine andere ansicht zu bekommen ist W. gezwungen seinen standpunkt in seiner vorstellungskraft zu verlassen wer alle (möglichen) ansichten standpunkte erkannt und verstanden hat der „wirft die Leiter um“ der kommt wieder zum sein-zustand gemäß W. kann dieser voll erwachte von anderen die noch ihrer teilvorstellung unterliegen nicht verstanden werden darum ist es besser so W. über das höchste Wissen zu schweigen weil es von außen nie bewiesen werden kann das selbst ist als ganzes nie zu erkennen – das selbst kann man nur sein.

„Man kann von einem Leiden nicht genesen, wenn man es nicht in ganzer Stärke durchlebt hat.“ [M. Proust: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit, Bd. 2/4]

Dienstag, 22. Juli 2008

Komm mach mal Licht



„Komm mach mal Licht
damit wir sehen können
ob was da is.“
[Kurt Weil]

Samstag, 5. Juli 2008

Long Day's Journey Into Night (Balkon I)



„Ich höre ja auf mit dem Saufen. Aber nicht heute Abend.“
[Eugene O’Neill: Eines langen Tages Reise in die Nacht, 1956]

Mittwoch, 25. Juni 2008

Sind wir bereit?

Zweinhalb Millionen mehr als fragwürdig integrierte Türken leben mitten unter uns, fanatisch rote Fahnen mit dem Halbmond schwenkend. Wie kann das angehen heute mit der Völkerverständigung? Wir sind Exportweltmeister, Fußballweltmeister der Herzen, stellen die schnelle Eingreiftruppe am Hindukusch und sind sogar Papst, aber sind wir wirklich bereit in zwei Spielen Europameister zu werden?

Grade mal vier von zehn Befragten gaben gegenüber Bei Chez Buster an die Tage an einem ausgedehnten und regulären Autokorso teilgenommen zu haben: Lediglich 25 Prozent können ohne Probleme einen Sixpack an der Tanke um die Ecke einsacken und über 40 Prozent aller Fahrzeuge in meiner Wohngegend sind nicht ausreichend beflaggt. Von der Nationalhymne kennen viele eingefleischte Fans grade mal die erste Strophe auswendig.

Frage nicht, deutsche Schwermut, was Deine Mannschaft für Dich tun kann, frage Dich was Du für die getreuen Ballack, Lehmann und Löw tun kannst! Wird es reichen sich in den nächsten Stunden Nußnougatcreme eimerweise oder Kisten von Eifeler Pils einzuverleiben? Hilft uns Volksgemeinschaft am Ende gar schneller Sex, jetzt wo die Partnerinnen der Fußballhelden ausgesperrt sind?

Fragen über Fragen, eine Antwort weiß nicht einmal Günter Netzer …

Donnerstag, 19. Juni 2008

Die Fahne

Müder Nachtregen trommelt einfältig seit Stunden ans geduldige Erkerfenster. Die mottenumschwirrte Lampe über dem roten Ledersessel gibt dazu den allzeit sternlosen Lesehimmel als plötzlich, zunächst entfernt und sehr regenverschwommen, ein Lichtschwert an der Hausmauer des Nachbarn auflodert, getragen von einer kapuzenbewerten gekrümmten Kreatur die sich entschlossen und mit schnellem Schritt dem Auto des Nachbarn nähert.

Unverständlich im düster aufbrausenden Regen wehen barsche Töne offensichtlichen Missfallens durch die mitternächtlichen Häuserschluchten, der kaltblaue Lichtkegel, eine Taschenlampe, stößt verbissen in so wolkenverhangene wie ungnädige Himmel. Angelangt am hochmotorisierten Fortbewegungsmittel vor der Garage wird die Leuchte recht burschikos auf dem kinnhohen, regenglatten Dach abgelegt und die Kapuze greift, nunmehr frontal beleuchet, an eine weißen Plastikstange die an der Seite aus dem geschlossenen Fenster aufragt. Am oberen Ende der weißen Stange an der zwischenzeitlich ungeduldig gerüttelt wird, findet sich ein schwarzrotgoldenes Stoffstück kraftlos hängend, regendurchtränkt.

„Geh ab du Scheißdreck“, eine gepresste Tenorstimme ist nun deutlich zu hören von der halbdunklen Gestalt die zunehmend unruhig das Gewicht von einem auf das andere Standbein verlagert, und dabei an das Lauern der Sumoringer erinnert kurz vor dem Angriff. Dabei rutscht die schon nasse Kapuze nach hinten weg, der Regen hebt weiter an, ganz ungerührt. Es ist der Nachbar. Er rüttelt ungeduldiger an seinem silberfarbenen Mercedes, ganz so als gelte es diesen zur kopflosen Flucht vorzubereiten. Der weiße Stab biegt sich unter lauterstarker stimmlicher Untermalung des zunehmend ungeduldig werdenden - aber bricht nicht.

„Du Scheißvieh“ stöhnt es kehlig von unten und jetzt greift er einer wirren Eingebung folgend nach dem Stoff am Fahnenende und zieht ganz verzweifelt daran bis ein hässliches Reißen von ersten Erfolgen des nächtlichen Kämpfers kündet. Ein nur schwach unterdrückter Jubelschrei ist deutlich zu hören, ein Fetzen regennasser Stoff siegessicher wie einen mächtigen Pokal hochreckend. Ich habe mir vorausschauend zwischenzeitlich auf dem Balkon eine ebenso trockene wie bequeme Loge gesichert.

Taumelnd und vom Erfolg des halbgerissenen triefenden Stofftuchs angefeuert stürzt sich der Nachbar, der ganz offensichtlich in einen dunkelblauen Bademantel eines bekannten deutschen Sportausrüsters gekleidet ist, erneut auf die zum dunkeln Himmel aufragende Standarte an der nur noch ein Stofffetzen flackert und versucht diese mit ganzem Körpereinsatz abzubrechen. Das spröde gewordene Plastik beginnt dabei unvermutet zu splittern und bohrt sich tief in den rechten Daumenballen des ziellos Wütenden.

Blut mischt sich mit klebrigen Blütenstaub den der Regen noch nicht abgewaschen hat, ein wildes Aufheulen durchzuckt die regengepeitschte Nacht; „du Sau, ich mach dich kalt“ klingt es fast weinerlich verzweifelt und ich muss mich schon sehr nach vorne recken um den am Boden kauernden Verletzten hinreichend sehen zu können. In einer ungestümen, der aufkeimenden Verzweiflung geschuldeten, weiteren Angriffswelle umklammert er fest entschlossen mit beiden Händen die halbgesplitterte blutverschmierte Stange, gleitet unvermittelt ab und diese peitscht mit Wucht über seine rechte Wange.

Selbst ich empfinde zunehmend Unbehagen meinen - zugegeben sehr ungeliebten - Nachbarn in solch unsinniger Rasereien verenden zu sehen und denke erstmals über einen spektakulären Rettungsversuch nach als ein ungeduldig harter Windstoß mich aufschrecken lässt, ich wache gedankenverloren auf während das Buch vom schläfrigen Knie gleitet. Aus nachtmüden Augen sehe ich giftig-laut hupende Konvois am Erkerfenster schwarzrotgolden vorbeiziehen, das Auto des Nachbarn beidseitig in unruhigen Böen trotzig regennass flatternde Fahnen – was tun?

Freitag, 30. Mai 2008

sicherheitshalber

Tage wie dieser
Die haben doch nur geübt
für die Datenhaltung
mauschelt es
hinter vorgehaltenen Schaumweingläsern
in der "Bonner Republik"
Verdunkelung ist in aller Munde,
golfballgroß waren sie
und die Lichter gingen an
(und aus) am Tage,
die Bonner Staatsanwalt
schläfrig
aus dem Winterschlaf erwacht
durchlidlt die T
Kommschon ist
Weltuntergangsstimung
heute
treibt die Menschen
an die leeren Milchregale.
Wir stehen am Anfang vom Ende
der Krise
beschwört „Victory“ Ackermann.
An Tage wie diesem
haben sie Jeanne d’Arc verbrannt,
Notstandgesetze verabschiedet
Tage wie dieser
Milch will ich noch kaufen,
sicherheitshalber.

Montag, 4. Februar 2008

Gib mir Tiernamen

Zum Höhepunkt der Session werden heute Äffchen, Bär, Biene, Eule, Faultier, Hase, Lämmlein, Mietzi, Mops, Pony, Schnecki und Seestern ordentlich aufgeschreckt durch eine Nachricht der wackeren Germanisten aus Augsburg: Das Volk der Dichter und Denker geht vor die Hunde gibt sich lecker Tiernamen wenn es etwas intimer zugeht.

Dr. Jan-Claas – Moppelpoppel – Freienstein, der Leiter des Forschungsprojekts (hier eine sehr karnevaleske Aufnahme des närrischen Treibens in Augsburg), will jedoch herausgefunden haben, dass die Verwendung von Kosenamen abnimmt, je „öffentlicher die Kommunikationssituation ist“: Keine 6% der Befragten verwenden den Kosename etwa im Arbeitsleben. Und in der Tat: viel zu selten hören wir wie ein Streifenpolizist zum anderen raunt: „Tigerchen bald ist die Schicht vorbei“, die protokollierende Verwaltungsangestellte den Amtsrichter in der Hauptverhandlung bittet „Lockenwürmchen sprich klar und deutlich“ oder der Kardinal den Ministranten nach der Messe auffordert „Pupserl hilf mir mal eben im Hinterzimmer, ich zeig dir auch was ganz entartetes“.

Zugegeben - es kann nicht jeder an der „Ästhetik der Erinnerung“ des Peter – Schnucki – Härtling teilhaben; auch weil die Dozentin PD Dr. Sandra – Schnuffel – Schwarz maximal 24 Teilnehmer/-innen haben will, der Rest nennst sich folglich Schatz, Schatzerl, Schatzi, Schatzilein, Schätzchen, Schätzelchen, Schätzle, mein Schatz, Riesenschatz, Schnuckelschatz oder dergleichen.

Andererseits ist es wirklich nicht ganz leicht mitten unter Menschen zu leben, die sich „Taf Taf“ (die Kurzform für ‚Tollste aller Frauen‘), „Big“ (‚Sex and the City‘) oder gar „Bibbi“ (nach einer Bettwäsche des Möbelkonzerns Ikea) nennen. Und das auch noch übermorgen.

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Seit langen das beste...
Seit langen das beste Gedicht was ich gelesen habe....
Laura Kinderspiel - 12. Nov, 11:30
wow..
..echt "hot" diese Sonnenblumen.. seit langem die beste...
jump - 6. Sep, 11:53
Danke
Danke
huflaikhan - 28. Aug, 08:25
Ich mag sowas ja sehr...
Ich mag sowas ja sehr gerne lesen, vor allem richtig...
huflaikhan - 26. Dez, 16:15
Hatschi
... ok, bin wieder auf dem Boden der Tatsachen.. ;-)
jump - 17. Dez, 19:18
So weit!
Ja genau, also doch schon gar sooo weit ;-).
BusterG - 17. Dez, 00:26
Das ist in der Nordeifel:...
Das ist in der Nordeifel: Heimbach in Nebel und Sonnenschein.
BusterG - 17. Dez, 00:24
Geschätzte Wassertemperatur:...
Geschätzte Wassertemperatur: ca zwei Grad, also vielleicht...
BusterG - 17. Dez, 00:23
Danke
Danke
BusterG - 17. Dez, 00:21
Natürlich ist das ...
... AUCH an Dich gewandt. Ich würde doch sonst nicht...
BusterG - 17. Dez, 00:21

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