Montag, 15. Januar 2007

Vom Fordern und Fördern

Menschen, die ihre Arbeit verlieren, haben es nicht immer leicht – insbesondere, wenn sie nicht mehr zwanzig Jahre alt sind, kann jemand schnell schwer vermittelbar werden. Birgit Fischer etwa, musste ihren geliebten Arbeitsplatz als NRW-Gesundheitsministerin nach verlorener Wahl jemand anderem überlassen und konnte sich mit dem kargen Abgeordnetensalär mehr recht als schlecht durchschlagen – immer Harz IV als Drohung im Nacken. Auch Axel Horstmann, das ist der ehemalige NRW-Energieminister, musste einen solchen schweren Schicksalsschlag hinnehmen. Nun ist es zweifelsohne die fordernde Aufgabe unserer Gesellschaft Rahmenbedingungen zu schaffen, damit auch ältere Mitbürger gerade nach solchen harten Prüfungen wieder ins Berufsleben integriert werden können. Und siehe da: Alles wurde gut!

Axel Horstmann, das ist der ehemalige NRW-Energieminister, arbeitet seit September letzten Jahres als Generalbevollmächtigter bei EnBW. Birgit Fischer, das ist die ehemalige NRW-Gesundheitsministerin, ist seit Anfang Januar stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Barmer Ersatzkasse. Ein schönes Beispiel wie sich auch ältere Mitbürger, wenn sie sich ihrer profunden Erfahrungen erinnern, selbst in fortgeschrittenem Alter noch Beschäftigung und Bestätigung finden können zum Nutzen und Frommen aller Beteiligten: Der EnBW wird nachgesagt, sie hätte hohes Interesse am NRW-Markt, die Barmer freut sich auf exklusive Informationen zur Gesundheitspolitik aus dem SPD-Vorstand. Natürlich sehen beide keinen Grund, das politische Mandat niederzulegen, aus moralischen Gründen versteht sich. Birgit Fischer gestern im wdr:

„Es gibt die Verantwortung, die man übernommen hat mit der Wahl, mit dem Antritt eines Mandates. ich bin direkt gewählte Abgeordnete. Und hab im Grunde, wenn man so will, eine moralische Verpflichtung auch meinem Wahlkreis gegenüber. Und die Verpflichtung werde ich auch weiter ausfüllen.“

Statt nun solche vorbildliche Biographien als erstrebenswertes Beispiel gegen die grassierende Altersarmut zu propagieren, sieht der WDR völlig unverständlich mögliche Interessenskonflikte und fragt sich neidzerfressen, wie manche Mitmenschen mehrere Vollzeitjobs – und natürlich auch mehrere Gehälter – bewältigen. Sogar der Bund der Steuerzahler darf an honorigen ehemaligen Ministern kleinkariert herumkritteln. Pfui was eine Neidgesellschaft schon wieder …

Schmonzette der Woche



[Buster: Letzte Sonne am Wasserturm - eine richtig kitschige Schmonzette, 2007]

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Aktuelle Beiträge

Seit langen das beste...
Seit langen das beste Gedicht was ich gelesen habe....
Laura Kinderspiel - 12. Nov, 11:30
wow..
..echt "hot" diese Sonnenblumen.. seit langem die beste...
jump - 6. Sep, 11:53
Danke
Danke
huflaikhan - 28. Aug, 08:25
Ich mag sowas ja sehr...
Ich mag sowas ja sehr gerne lesen, vor allem richtig...
huflaikhan - 26. Dez, 16:15
Hatschi
... ok, bin wieder auf dem Boden der Tatsachen.. ;-)
jump - 17. Dez, 19:18
So weit!
Ja genau, also doch schon gar sooo weit ;-).
BusterG - 17. Dez, 00:26
Das ist in der Nordeifel:...
Das ist in der Nordeifel: Heimbach in Nebel und Sonnenschein.
BusterG - 17. Dez, 00:24
Geschätzte Wassertemperatur:...
Geschätzte Wassertemperatur: ca zwei Grad, also vielleicht...
BusterG - 17. Dez, 00:23
Danke
Danke
BusterG - 17. Dez, 00:21
Natürlich ist das ...
... AUCH an Dich gewandt. Ich würde doch sonst nicht...
BusterG - 17. Dez, 00:21

Archiv

Januar 2007
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 6 
 
 
 
 
 

RSS Box

Was bisher ...

Credits

powered by Antville powered by Helma

sorua enabled
Creative Commons License

xml version of this page

twoday.net AGB