Hände!
„Das Porträtieren“ so Matisse „verlangt nach einer Identifikation mit dem Gegenüber, alle vorgefassten Meinungen oder Ideen bleiben außen vor“ [H. Matisse: Zeugnis 1951]. Nun wissen wir ja dass es sich beim porträtieren um den mehr oder minder gelungenen Versuch handelt, die Ähnlichkeit zu treffen im besten Falle basierend auf Kenntnissen der Physiognomie. Was aber, wenn man einfach keine Hände zeichnen oder malen kann und zuweilen auch erhebliche Probleme mit den Nasen hat? Diese Frage beantwortet die Staatsgalerie Stuttgart mit über einhundert Portraits von Matisse erschöpfend.
[La dame en vert, 1909]
Bei der Dame in Grün wird die ganze Anmut des Bildes durch einen wüsten Fleischklumpen zerstört, der die beiden gefalteten Hände darstellen soll. Eine vergebliche Flucht ins Halbabstrakte.
[L'Espagnole au tambourin, 1909]
Die Hand der Spanierin scheint nur auf den ersten Blick gelungen, sie ist fast doppelt so groß wie der Kopf und eine solche Fingerhaltung widerspricht jeglicher Anatomie zumindest solange man nicht alle Finger der Hand gebrochen hat.
[Tete d'une jeune fille, 1915]
Eine ausgemacht missratene Trinkernase schmückt den Kopf des jungen Mädchens und bei der Nase der Lydia einem seiner letzten Ölbilder rettet sich Matisse gerade noch in einen langen Strich:
[Madame L.D. Portrait vert, bleu et jaune, 1947]
Manche Posen erinnern mehr an griechisches Ringen denn an ein Portrait, sind aber zwingend notwendig wenn man keine Hände kann: Eine Hand in den Nacken unter das Haar und die zweite Hand wird irgendwie unter den Ellbogen gequetscht.
[Emma L., 1916]
„L’exactitude n’est pas la verité“ hat er gesagt, aber wenn man keine Hände kann und manchmal auch mit den Nasen Probleme hat, kann man dennoch ganz hervorragende Portraits erstellen wie bei meinem liebsten und auch dem wie ich finde eindrücklichsten Bild der Ausstellung: Die Hände werden einfach aus dem Bild gestreckt und die Nase gleich gar nicht gezeichnet.
[Katja en robe jaune, 1951]
[La dame en vert, 1909]
Bei der Dame in Grün wird die ganze Anmut des Bildes durch einen wüsten Fleischklumpen zerstört, der die beiden gefalteten Hände darstellen soll. Eine vergebliche Flucht ins Halbabstrakte.
[L'Espagnole au tambourin, 1909]
Die Hand der Spanierin scheint nur auf den ersten Blick gelungen, sie ist fast doppelt so groß wie der Kopf und eine solche Fingerhaltung widerspricht jeglicher Anatomie zumindest solange man nicht alle Finger der Hand gebrochen hat.
[Tete d'une jeune fille, 1915]
Eine ausgemacht missratene Trinkernase schmückt den Kopf des jungen Mädchens und bei der Nase der Lydia einem seiner letzten Ölbilder rettet sich Matisse gerade noch in einen langen Strich:
[Madame L.D. Portrait vert, bleu et jaune, 1947]
Manche Posen erinnern mehr an griechisches Ringen denn an ein Portrait, sind aber zwingend notwendig wenn man keine Hände kann: Eine Hand in den Nacken unter das Haar und die zweite Hand wird irgendwie unter den Ellbogen gequetscht.
[Emma L., 1916]
„L’exactitude n’est pas la verité“ hat er gesagt, aber wenn man keine Hände kann und manchmal auch mit den Nasen Probleme hat, kann man dennoch ganz hervorragende Portraits erstellen wie bei meinem liebsten und auch dem wie ich finde eindrücklichsten Bild der Ausstellung: Die Hände werden einfach aus dem Bild gestreckt und die Nase gleich gar nicht gezeichnet.
[Katja en robe jaune, 1951]
BusterG - 22. Okt, 19:18