gu:gln
„Mami was bedeutet Kulturpessimismus?“ „Frag Google!“
Sehr alt, ich weiß. Oder auch nicht, im Duden ist das Verb „googeln“ seit 2004 vertreten: Google wurde heute vor acht Jahren in einer kalifornischen Garage gegründet. Am selben Tag gab es eine erste Testversion des Programms und noch im gleichen Jahr ging die Suchmaschine offiziell ans Netz. Google erwirtschaftete letztes Jahr einen Gewinn von rund 1,5 Milliarden Dollar und auf Basis des aktuellen Wertpapierkurses ist Google gewichtiger als Daimler-Chrysler und die Deutsche Bank zusammen.
Was gab es noch mal für sinnstiftende Beschäftigung bevor Google-Spamming und Google Bowling erfunden war?
Womit haben sich Annoncen-Klicker in Internet-Cafés denn früher eigentlich finanziert?
Kein Artikel über Google ohne dass das Firmenmotto „Don’t be evil“ mantrahaft wiederholt wird. In der firmeneigenen Sushi-Bar werden die Google-Mitarbeiter kostenlos versorgt, im Zentrum des Google-Areals steht allen ein Google-Beach-Volleyballplatz zur Verfügung, Lavalampen und Elektroroller für rund 6000 Google-Mitarbeiter. Berichte über Google verlassen selten Boulevard-Niveau, vor allem weil das Unternehmen nicht mehr als das unbedingt gesetzlich Notwendige verlautbart.
Google ist international beherrschender Marktführer und hat in Deutschland rund 85% Marktanteil erreicht, ein Quasi-Monopol und der Micro$oft auf dem Suchmaschinenmarkt. Im klassischen Mediensektor ist solch eine Konzentration undenkbar. Auch Berufsoptimisten wird zunehmend unwohler bei dem Gedanken, das Wissen von einem omnipräsenten Unternehmen organisieren zu lassen: Am Ende wird keine Demokratisierung stehen, sondern eine Monopolisierung des Zugangs zu Wissen und ein perfektes Profiling all jener, die Wissen abfragen.
„Ein Surfer, der konsequent auf die Nutzung von Google-Diensten setzt, hinterlässt digitale Spuren, nach denen sich zum Beispiel Werber die Finger lecken.“ [Jo Bager: Der Datenkrake]
In China sucht man mit Google Begriffe „Taiwan“ und „Unabhängigkeit“ oder den Aufstand vom 4. Juni vergeblich. Google weigert sich beständig, konkrete Aussagen zum praktizierten Datenschutz zu machen, die Vergabe von individuellen Cookies durch die Suchmaschine an ihre Benutzer legen den Verdacht nahe, dass Suchanfragen jedes Benutzers protokolliert werden, zumindest um daraus Rückschlüsse auf Interessengebiete zu ziehen ...
Sehr alt, ich weiß. Oder auch nicht, im Duden ist das Verb „googeln“ seit 2004 vertreten: Google wurde heute vor acht Jahren in einer kalifornischen Garage gegründet. Am selben Tag gab es eine erste Testversion des Programms und noch im gleichen Jahr ging die Suchmaschine offiziell ans Netz. Google erwirtschaftete letztes Jahr einen Gewinn von rund 1,5 Milliarden Dollar und auf Basis des aktuellen Wertpapierkurses ist Google gewichtiger als Daimler-Chrysler und die Deutsche Bank zusammen.
Was gab es noch mal für sinnstiftende Beschäftigung bevor Google-Spamming und Google Bowling erfunden war?
Womit haben sich Annoncen-Klicker in Internet-Cafés denn früher eigentlich finanziert?
Kein Artikel über Google ohne dass das Firmenmotto „Don’t be evil“ mantrahaft wiederholt wird. In der firmeneigenen Sushi-Bar werden die Google-Mitarbeiter kostenlos versorgt, im Zentrum des Google-Areals steht allen ein Google-Beach-Volleyballplatz zur Verfügung, Lavalampen und Elektroroller für rund 6000 Google-Mitarbeiter. Berichte über Google verlassen selten Boulevard-Niveau, vor allem weil das Unternehmen nicht mehr als das unbedingt gesetzlich Notwendige verlautbart.
Google ist international beherrschender Marktführer und hat in Deutschland rund 85% Marktanteil erreicht, ein Quasi-Monopol und der Micro$oft auf dem Suchmaschinenmarkt. Im klassischen Mediensektor ist solch eine Konzentration undenkbar. Auch Berufsoptimisten wird zunehmend unwohler bei dem Gedanken, das Wissen von einem omnipräsenten Unternehmen organisieren zu lassen: Am Ende wird keine Demokratisierung stehen, sondern eine Monopolisierung des Zugangs zu Wissen und ein perfektes Profiling all jener, die Wissen abfragen.
„Ein Surfer, der konsequent auf die Nutzung von Google-Diensten setzt, hinterlässt digitale Spuren, nach denen sich zum Beispiel Werber die Finger lecken.“ [Jo Bager: Der Datenkrake]
In China sucht man mit Google Begriffe „Taiwan“ und „Unabhängigkeit“ oder den Aufstand vom 4. Juni vergeblich. Google weigert sich beständig, konkrete Aussagen zum praktizierten Datenschutz zu machen, die Vergabe von individuellen Cookies durch die Suchmaschine an ihre Benutzer legen den Verdacht nahe, dass Suchanfragen jedes Benutzers protokolliert werden, zumindest um daraus Rückschlüsse auf Interessengebiete zu ziehen ...
BusterG - 7. Sep, 21:46
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