Jetzt neu: Für acht Euro gesund!

„Die Kuh ist für 8 Euro vom Solidargemeinschafts-Eis ohne zu große Verwerfungen“, bestätigte eine zufriedene Ulla Schmidt soeben in der eilends einberufenen Pressekonferenz in Berlin. Der ausgehandelte Kompromiss beinhalte keinerlei Einschnitte für den Beitragszahler, so die Gesundheitsministerin und sei ein bedeutender Bürokratieabbau bei ärztlichen Vergütungen. Wer etwa zu Hause an Schnupfen erkrankt, zahlt künftig pauschal 8 Euro an den Hausmeister und darf wieder gesund werden.

Der Kompromiss stimuliere zudem Wirtschaftlichkeit und Wettbewerb nachhaltig: So haben Schwerstkranke künftig das Recht zu sterben oder sich von der Krankheit freistellen zu lassen, hierbei werden täglich 8 Euro eingezogen vom zuständigen Vertreter der Pharmaindustrie. Nachweislich bedürftige Apothekenbesitzer wird die Möglichkeit eröffnet künftig vormittags von acht bis elf in den Fußgängerzonen von Passanten acht Euro mit vorgehaltener Waffe einziehen. Beitragszahler sollten hierbei darauf achten, so Ulla Schmidt, dass sie hierfür eine ordentliche Quittung erhalten. Auch die Solidaritätsregelung würde weiter gestärkt: Kranke werden sich künftig mit den Gesunden solidarisch erklären können. Wo dies nicht unmittelbar zur Gesundung führt, wird ein Solidarbeitrag von 8 Euro vom Bezirks-Chefarzt erhoben.

„Mehr Qualität, Transparenz und Sicherheit für den Bürger, zumindest solange er nicht krank wird", lobte auch Angela Merkel die Reform. Nicht zu prognostizierende Verschiebungen von Geldströmen durch das Bundesversicherungsamt seien bei dieser Reform explizit gewollt, so würde alles viel spannender, betonte die Bundeskanzlerin vor ihrem Abflug in die Türkei.

Darüber hinaus müssen Perserteppiche in Krankenkassenvorstandetagen, so der fast 600 Seiten-dicke Kompromiss der letzten Nacht, bis 2019 durch von geprüften CSU-Mitgliedern handgeknüpfte Bayrische Flickerlteppiche ersetzt werden. Zugang zu Therapien der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts und hochmoderne Arzneimittel aus dieser Zeit bekommt insbesondere, wer 1% des beitragspflichtigen Harz IV-Entgelts unbürokratisch an die DMPs der RSA unter besonderer Berücksichtigung des Mobiltätsausgleichs und grade mal 8 Euro für den Gesundheitskassenobwart bereithält.

Im Rahmen der mobilitätsorientierten Rekalibrierung des Gesundheitsfonds durch den Risikostrukturausgleich müssen rund eine Million gesunde, junge Bayern nach Berlin umziehen. Im Gegenzug haben sich die Ministerpräsidenten der ostdeutschen Bundesländer verpflichtet aus den Mitteln der Solis die Mauer neu zu errichten und die Deutsche Deterministische Republik zu proklamieren.

Wer sich nach dem Lesen dieses Beitrages von der Überforderungsklausel betroffen fühlt, sollte Sorge dafür tragen, dass er das Formular zu seiner Verschiebung nach 2009 ordnungsgemäß ausfüllt und acht Euro in sein CD-Laufwerk schieben. Näheres regelt der Kontrahierungszwang der Solidargemeinschaft unter dem Vorbehalt des Bayrischen Ministerpräsidenten.

[Bilquelle: baseface.com]
pathologe - 5. Okt, 13:28

8 Euro am Tag, das ist ja ein Schnäppchen!
Früher, vor dem Sozialstaat, da musste man ja für 0 Euro am Tag gesund bleiben, aber heute, da darf man für 8 Euro am Tag krank werden! Und das 24 Stunden am Stück! Einmal Kino kriegt man heutzutage nicht mehr für 8 Euro, und wenn, dann nur für 2 Stunden maximal. Inklusive Werbung.

Ist die Gesundheitsreform eigentlich werbefrei? Oder kriegen die, die die 8 Euro nicht bezahlen, alle 20 Minuten eine Lebens- und Leidensunterbrechung von 10 Minuten, gefüllt mit Werbung der großen Pharmaunternehmen? "Pro Fieber - we like to entertain you"

BusterG - 5. Okt, 19:31

Das ist freilich wahr: Das werbefreie Leben hat nun ein Ende – so ist das halt bei tragfähigen Einigungen. Aber andererseits ist’s doch eine gewisse Wohltat für die ganz arg Kranken so ein Werbeblock mitten im piefigen Leben und überhaupt können dann doch alle mal austreten gehen … also alles nicht so heiß wie wenn wer gekocht wird.
blogger.de:strappato - 6. Okt, 10:07

Um die Zahlung zu vereinfachen (Bürokratieabbau!) werden die 8 Euro dann mit der GEZ-Gebühr zusammen eingezogen.

BusterG - 6. Okt, 10:57

Die Idee ist gut aber zu übersichtlich!
la Fanette - 6. Okt, 18:28

Es wird doch Geschenkgutscheine für besondere Anlässe geben, oder? Ich könnte dann meinen Lieben ein paar Tage Gesundheit schenken! Wer gerade etwas flüssiger ist, darf doch sicherlich auch im Voraus überweisen und sichert sich damit die entsprechende Anzahl an gesunden Tagen?

Unter Berücksichtigung eines Mengenrabattes für Großabnehmer eine interessante Sache....

BusterG - 9. Okt, 22:50

Gutscheine natürlich! Das Präsent schlechthin ... ;-)

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