Offener BAHNCHEF-Brief
Sehr geehrter Dipl.-Ing. Dr. h.c. mult. Mehdorf,
verehrter BAHNCHEF,
lieber Hartmut,
Du hattest es nie leicht, wie könnte auch einer, der den Vornamen „BAHNCHEF“ trägt, unbeschwert durchs Leben gehen? Und dennoch: Du hättest den Weg des geringsten Widerstandes gehen können und StrassenBAHNCHEF werden in Deiner Geburtsstadt Warschau, oder gar SeilBAHNCHEF in Bayern dem Ort Deiner unbeschwerten Jugend. Stattdessen hast Du opferbereit dem Schröder vor knapp acht Jahren nachgegeben, gibst den obersten Schaffner und tingelst von Bahngipfel zu Bahngipfel für grade mal 267.000 Euros im Monat im letzten Jahr (und das auch noch brutto!).
"Ich schlafe gut und viel. Das hält mich fit" versuchst Du uns zwar zu beruhigen, aber dennoch bleibt sie, Deine brennende Angst vor dem Abpfiff, weil einer gefunden wurde, der es noch schlechter machen könnte und im Wirtshaus nach der sechsten Halbe damit geprahlt hat, er könne das ganze Schienennetz der Bahn auf einem Bierdeckel unterbringen. Oder auch die Angst, dass es jemand merkt, dass Du nicht 45 Jahre alt bist, wie beim Bewerbungsgespräch angegeben und Dir der undankbare Vorruhestand droht. Was bliebe dann noch außer mit Deiner Helène Deine Briefmarken zu ordnen oder mit Deinen “überraschend muskulösen Oberarmen“ nahe Landwehrkanal und KaDeWe Kerzenleuchter zu schmieden?
Nein, verehrter globaler Bahnchef, Du musst weiter kämpfen für uns Steuerzahler, ÖPNV-Vermeider und Autofahrer. Musst weiter Platz schaffen in den Innenstädten für unsere Autos und in düsteren Eifeltälern für Schnellstrassen durch Streckenstilllegungen. Wozu braucht denn Gera einen Bahnhof, oder gar Bremerhaven?
Und auch die kommenden Tage werden Dich nicht in die Knie zwingen, steckt doch in „Hartmut“ die Härte gleichermassen wie der Löwenmut. Also sei nicht zu zaghaft in der Wahl der Mittel, wenn alles stillstehen wird! Wissen wir doch spätestens seit 1640 von Thomas Hobbes „Elements of Law“, dass es kein agathon haplos, kein schlechthin Gutes geben kann, denn: „Jedermann nennt, was ihm gefällt und ergötzlich für ihn ist, gut; und jenes böse, was ihm missfällt.“ Also zögere nicht, wackerer Bahnführer, den Oberschurken und Lokomotiv-Betriebsinspektor mit Zulage (Besoldungsgruppe A 9z) Manfred Schell, künftig rechtschaffen zu beleidigen, wenn er dich abblitzen lässt wie einen Schuljungen.
Und auch Deine neueste Idee, über ein Sonderausbildungsprogramm unter Deinen Verwaltungsangestellten möglichst rasch zusätzliches Fahrpersonal zu rekrutieren, zeugt von Deiner ausserordentlichen Genialität als oberster Feldherr des Schienenwesens. Bedenke, dass sich auch unter den Fahrgästen sicher auch der ein oder andere versierte Märklin-Spezialist findet. Wäre doch gelacht wenn der nicht binnen 30 Minuten zum ICE-Lenker im Massstab 1:1 ausgebildet werden könnte.
Weiter so, lieber Hartmut, bald bist auch Du jenseits von Gut und Böse und eines Nietsche-Zitates würdig, aber das, großer BAHNCHEF, ist eine andere Geschichte.
verehrter BAHNCHEF,
lieber Hartmut,
Du hattest es nie leicht, wie könnte auch einer, der den Vornamen „BAHNCHEF“ trägt, unbeschwert durchs Leben gehen? Und dennoch: Du hättest den Weg des geringsten Widerstandes gehen können und StrassenBAHNCHEF werden in Deiner Geburtsstadt Warschau, oder gar SeilBAHNCHEF in Bayern dem Ort Deiner unbeschwerten Jugend. Stattdessen hast Du opferbereit dem Schröder vor knapp acht Jahren nachgegeben, gibst den obersten Schaffner und tingelst von Bahngipfel zu Bahngipfel für grade mal 267.000 Euros im Monat im letzten Jahr (und das auch noch brutto!).
"Ich schlafe gut und viel. Das hält mich fit" versuchst Du uns zwar zu beruhigen, aber dennoch bleibt sie, Deine brennende Angst vor dem Abpfiff, weil einer gefunden wurde, der es noch schlechter machen könnte und im Wirtshaus nach der sechsten Halbe damit geprahlt hat, er könne das ganze Schienennetz der Bahn auf einem Bierdeckel unterbringen. Oder auch die Angst, dass es jemand merkt, dass Du nicht 45 Jahre alt bist, wie beim Bewerbungsgespräch angegeben und Dir der undankbare Vorruhestand droht. Was bliebe dann noch außer mit Deiner Helène Deine Briefmarken zu ordnen oder mit Deinen “überraschend muskulösen Oberarmen“ nahe Landwehrkanal und KaDeWe Kerzenleuchter zu schmieden?
Nein, verehrter globaler Bahnchef, Du musst weiter kämpfen für uns Steuerzahler, ÖPNV-Vermeider und Autofahrer. Musst weiter Platz schaffen in den Innenstädten für unsere Autos und in düsteren Eifeltälern für Schnellstrassen durch Streckenstilllegungen. Wozu braucht denn Gera einen Bahnhof, oder gar Bremerhaven?
Und auch die kommenden Tage werden Dich nicht in die Knie zwingen, steckt doch in „Hartmut“ die Härte gleichermassen wie der Löwenmut. Also sei nicht zu zaghaft in der Wahl der Mittel, wenn alles stillstehen wird! Wissen wir doch spätestens seit 1640 von Thomas Hobbes „Elements of Law“, dass es kein agathon haplos, kein schlechthin Gutes geben kann, denn: „Jedermann nennt, was ihm gefällt und ergötzlich für ihn ist, gut; und jenes böse, was ihm missfällt.“ Also zögere nicht, wackerer Bahnführer, den Oberschurken und Lokomotiv-Betriebsinspektor mit Zulage (Besoldungsgruppe A 9z) Manfred Schell, künftig rechtschaffen zu beleidigen, wenn er dich abblitzen lässt wie einen Schuljungen.
Und auch Deine neueste Idee, über ein Sonderausbildungsprogramm unter Deinen Verwaltungsangestellten möglichst rasch zusätzliches Fahrpersonal zu rekrutieren, zeugt von Deiner ausserordentlichen Genialität als oberster Feldherr des Schienenwesens. Bedenke, dass sich auch unter den Fahrgästen sicher auch der ein oder andere versierte Märklin-Spezialist findet. Wäre doch gelacht wenn der nicht binnen 30 Minuten zum ICE-Lenker im Massstab 1:1 ausgebildet werden könnte.
Weiter so, lieber Hartmut, bald bist auch Du jenseits von Gut und Böse und eines Nietsche-Zitates würdig, aber das, großer BAHNCHEF, ist eine andere Geschichte.
BusterG - 7. Aug, 10:08