Weniger geht immer …
„Und das Herz ging ihm wie verrückt und ich habe ja gesagt ja ich will Ja“
lässt Geburtstagskind James Joyce sein „Ulysses“ enden, dabei wäre es heute so immens wichtig „Nein“ zu sagen. Es geht mir ausnahmsweise nicht um Klimakatastrophe, Gesundheitsreform, Nahostquartettspiele oder Bunteliga. Vom Jobkiller „Mindestlohn“ ist die Rede, vieltausendköpfige Leserschaft.
Und spätestens seit auch die USA, die neuerdings schon verdächtig nahe am Staatskommunismus agieren, endlich ihr wahres Gesicht zeigen, bleibt für unsere Rettung nur noch Günther. Soll keiner sagen, Günther hätte uns nicht gewarnt: Grade eben wieder im Sender N24 wiederholt er mantrahaft wie seit vier Tagen: „Bei 7,50 Euro Mindestlohn gibt es viele Arbeitsplätze bald nicht mehr.“
Abertausende Arbeitsplätze werden wegfallen, wenn hierzulande Mindestlöhne eingeführt werden! Und das Herrschaften wo doch ein Arbeitsplatz so was unglaublich Soziales ist, wie der Günther immer wieder betont. Nehmen Sie die Friseurin, die bei einem Tariflohn von 3,06 € als Vollzeitbeschäftigte heutzutage fast 500 € nach Hause bringen darf: Zack wäre die ihren tollen und gutbezahlten Arbeitsplatz los und wir würden uns alle die Haare in Bulgarien scheiden lassen, weil dort der Tariflohn 53 Cent beträgt.
Die Mehrzahl der Industrieunternehmen – vorneweg Siemens – würden ihre Gebäude nach Nordkorea verlagern weil sie dort fürn Appel und ein Ei gereinigt werden und auch Zimmermädchen, die ja auch auf 400 Euro im Monat kommen, werden arbeitslos: Das Adlon würde wie alle Hotels einfach an den Plattensee verlegt. Unser Mittagessen nehmen wir im Tschad ein und machen damit die Küchenhilfe (5,13 €) ebenso arbeitslos wie den Briefträger (Postwesen 6,05 €), weil wir unsere Briefe selbst in Indien abholen. Auf dem Heimweg kaufen wir noch schnell in Vietnam etwas ein, schon ist die Fachverkäuferin (6,56 €) ihren Job los und dann geben wir dem Wachmann (5,93 €) im Kongo Bescheid, dass er den Objektschutz der Doppelgarage in Bonn-Beuel auch ordentlich macht.
Und würde zum Beispiel für Ministerpräsidenten ein Mindestlohn vereinbart werden von 7 Euro 50 die Stunde, was soll ich sagen: Der Job wäre schneller nach Rumänien outgesourct als wir wählen können. Dort gibt es zwar auch einen Mindestlohn, der beträgt aber nur 66 Cent die Stunde und so ein Land wie Baden-Württemberg lässt sich schon mal von Transsylvanien aus regieren, ohne dass die Stammwählerschaft was merkt.
„Wir leben in einem Land voller Chancen“ schreibt Günther und mit etwas Glück werden wir ja auch Vorstandsvorsitzender einer Bank bei 4.000 Euro pro Stunde. Das sind zwar nicht mal eine Million Euro im Monat Grundlohn, aber zum Notwendigsten wird’s schon reichen.
[Tariflöhne: Hans Böckler Stiftung]
lässt Geburtstagskind James Joyce sein „Ulysses“ enden, dabei wäre es heute so immens wichtig „Nein“ zu sagen. Es geht mir ausnahmsweise nicht um Klimakatastrophe, Gesundheitsreform, Nahostquartettspiele oder Bunteliga. Vom Jobkiller „Mindestlohn“ ist die Rede, vieltausendköpfige Leserschaft.
Und spätestens seit auch die USA, die neuerdings schon verdächtig nahe am Staatskommunismus agieren, endlich ihr wahres Gesicht zeigen, bleibt für unsere Rettung nur noch Günther. Soll keiner sagen, Günther hätte uns nicht gewarnt: Grade eben wieder im Sender N24 wiederholt er mantrahaft wie seit vier Tagen: „Bei 7,50 Euro Mindestlohn gibt es viele Arbeitsplätze bald nicht mehr.“
Abertausende Arbeitsplätze werden wegfallen, wenn hierzulande Mindestlöhne eingeführt werden! Und das Herrschaften wo doch ein Arbeitsplatz so was unglaublich Soziales ist, wie der Günther immer wieder betont. Nehmen Sie die Friseurin, die bei einem Tariflohn von 3,06 € als Vollzeitbeschäftigte heutzutage fast 500 € nach Hause bringen darf: Zack wäre die ihren tollen und gutbezahlten Arbeitsplatz los und wir würden uns alle die Haare in Bulgarien scheiden lassen, weil dort der Tariflohn 53 Cent beträgt.
Die Mehrzahl der Industrieunternehmen – vorneweg Siemens – würden ihre Gebäude nach Nordkorea verlagern weil sie dort fürn Appel und ein Ei gereinigt werden und auch Zimmermädchen, die ja auch auf 400 Euro im Monat kommen, werden arbeitslos: Das Adlon würde wie alle Hotels einfach an den Plattensee verlegt. Unser Mittagessen nehmen wir im Tschad ein und machen damit die Küchenhilfe (5,13 €) ebenso arbeitslos wie den Briefträger (Postwesen 6,05 €), weil wir unsere Briefe selbst in Indien abholen. Auf dem Heimweg kaufen wir noch schnell in Vietnam etwas ein, schon ist die Fachverkäuferin (6,56 €) ihren Job los und dann geben wir dem Wachmann (5,93 €) im Kongo Bescheid, dass er den Objektschutz der Doppelgarage in Bonn-Beuel auch ordentlich macht.
Und würde zum Beispiel für Ministerpräsidenten ein Mindestlohn vereinbart werden von 7 Euro 50 die Stunde, was soll ich sagen: Der Job wäre schneller nach Rumänien outgesourct als wir wählen können. Dort gibt es zwar auch einen Mindestlohn, der beträgt aber nur 66 Cent die Stunde und so ein Land wie Baden-Württemberg lässt sich schon mal von Transsylvanien aus regieren, ohne dass die Stammwählerschaft was merkt.
„Wir leben in einem Land voller Chancen“ schreibt Günther und mit etwas Glück werden wir ja auch Vorstandsvorsitzender einer Bank bei 4.000 Euro pro Stunde. Das sind zwar nicht mal eine Million Euro im Monat Grundlohn, aber zum Notwendigsten wird’s schon reichen.
[Tariflöhne: Hans Böckler Stiftung]
BusterG - 2. Feb, 21:48