Freitag, 19. Oktober 2007

Auf falbem Laube ruhet



[Schwarzrheindorf, Buster 2007]

Auf falbem Laube ruhet
Die Traube, des Weines Hoffnung, also ruhet auf der Wange
Des Schatzes von dem goldenen Schmuck, der hängt
Am Ohre der Jungfrau

Und ledig soll ich bleiben,
Leicht fanget aber sich
In der Kette, die
Es abgerissen, das Kälblein.

Es liebet aber der Sämann,
Zusehen eine,
Des Tages schlafend über
Dem Strickstrumpf.

Nicht will wohllauten
Der deutsche Mund,
Aber lieblich
Am stechenden Bart rauschen
Die Küsse.

[Hölderlin: Auf falbem Laube, Hymnische Entwürfe]

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Deutschsein

„Bildung ist der Schlüssel für die Integration der Menschen aus Einwandererfamilien.“
[Angela Merkel, 2007]

„Wilde Völker schlagen die Fremdstämmigen tot, halbwilde sperren sie ins Getto, kultivierte, reife, selbstsichere Völker erziehen sie.“
[Hermann Schneider: Erziehung zum Deutschsein, 1925]

Sonntag, 14. Oktober 2007

Somnambul



[Somnambul in Hoorn, Buster 2007]

Samstag, 13. Oktober 2007

Arglist der Zeit

An die
Arglist der Zeit
glaubend

Aus Furcht
vor Veränderung

Um so
jene Arglist
mit
zu konstruieren

Im Hafen



[Im Hafen, Amsterdam. Buster 2007]

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Saumselig



[Saumselig vor Texel, Buster 2007]

Hinter gefallenen Blättern

Sternloser Himmel
Hinter gefallenen Blättern
Kein Nachtfrost lange

Dienstag, 14. August 2007

Exklusiv für nimmermüde Basisarbeiter ...

Die Basis sprach zum Überbau
Du bist ja heut schon wieder blau
Da sprach der Überbau zur Basis:
Was is?


[F.W. Bernstein, R. Gernhardt]

Dieser herausragend basisnahe Vierzeiler vom noch herausragenderen Basis-Poetenduo ist gewidmet der ewigen "Rampensau" (liebevoller Parteisprech), dem großen empathischen Arbeiterführer und intellektuellen Elektriker K. Beck zur moralischen Unterstützung seiner Basisarbeit-Tingeltangeltour im ewigen Bemühen um Basisbezogenheit, Basisnarkose, Basisnähe, Basiswissen und Basisverständnis im fortdauernden Basis-Kampf um die 29 Prozent-Basis plus Basis-x.

Montag, 13. August 2007

wieder Probleme mit Giovanni

Wahrlich es gibt seltsame Tage, etwa wenn beim Aufräumen aus der Bedienungsanleitung eines längst verkauften Wohnmobils ein doppelt gefalteter karierter handgeschriebener Brief fällt:

Morgen Mama

Der Juppi hat dir zwei SMS
aufs Handy geschrieben.

Habe wieder Probleme mit Giovanni
er war die ganze Zeit komisch zu
mir, gestern morgen habe ich ihm dan
gemailt und er sagte das aus
unserer Beziehung die Luft raus
wär, das er mich aber liebe jedoch
Zeit für sich haben will, er überlegte
auch ob wir uns lieber trennen
sollten.
Nach der Schule habe wir telefoniert,
und ich habe gesagt das er
mit mir reden soll wenn er was
hat, wenn er mehr Zeit für sich
haben will ist das ok.
Er sagte ich soll mir nicht mehr
so viele Gedanken machen, wir würden
sehen wie es weiter geht.

Aber gestern abent ruft er mich an.
und will vorbei kommen, verstehe ich
nur nicht.
Er wollte auch nicht mehr mit
mir darüber reden, er sagt wir
reden noch nur nicht heute.

Habe irgentwie wieder ein komisches
Gefühl, und kann nichts mehr Essen.

Alles Scheiße HDL

Was hat Juppi an Mama geschrieben? Wird die neuerliche Rechtschreibreform weniger Fehler bringen? Hat es sich Giovanni noch einmal überlegt? Hat HDL doch noch etwas gegessen und wird sie (oder er?) den Brief vermissen? Soll ich nun den Brief mit der Bedienungsanleitung an den Käufer nachsenden oder an die Person die mir das Fahrzeug verkauft hat? Gehört nicht auch dieser Brief zum Fahrzeug, eigentlich noch mehr als eine Bedienungsanleitung was bei fallendem Öldruck zu tun ist? Fragen über Fragen heute … da schreibe ich besser nichts zu Liebknecht, Castro und der Hamburger Choleraepidemie. „Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realität.“ [A. Hitchcock]

Dienstag, 7. August 2007

Offener BAHNCHEF-Brief

Sehr geehrter Dipl.-Ing. Dr. h.c. mult. Mehdorf,
verehrter BAHNCHEF,
lieber Hartmut,

Du hattest es nie leicht, wie könnte auch einer, der den Vornamen „BAHNCHEF“ trägt, unbeschwert durchs Leben gehen? Und dennoch: Du hättest den Weg des geringsten Widerstandes gehen können und StrassenBAHNCHEF werden in Deiner Geburtsstadt Warschau, oder gar SeilBAHNCHEF in Bayern dem Ort Deiner unbeschwerten Jugend. Stattdessen hast Du opferbereit dem Schröder vor knapp acht Jahren nachgegeben, gibst den obersten Schaffner und tingelst von Bahngipfel zu Bahngipfel für grade mal 267.000 Euros im Monat im letzten Jahr (und das auch noch brutto!).

"Ich schlafe gut und viel. Das hält mich fit" versuchst Du uns zwar zu beruhigen, aber dennoch bleibt sie, Deine brennende Angst vor dem Abpfiff, weil einer gefunden wurde, der es noch schlechter machen könnte und im Wirtshaus nach der sechsten Halbe damit geprahlt hat, er könne das ganze Schienennetz der Bahn auf einem Bierdeckel unterbringen. Oder auch die Angst, dass es jemand merkt, dass Du nicht 45 Jahre alt bist, wie beim Bewerbungsgespräch angegeben und Dir der undankbare Vorruhestand droht. Was bliebe dann noch außer mit Deiner Helène Deine Briefmarken zu ordnen oder mit Deinen “überraschend muskulösen Oberarmen“ nahe Landwehrkanal und KaDeWe Kerzenleuchter zu schmieden?

Nein, verehrter globaler Bahnchef, Du musst weiter kämpfen für uns Steuerzahler, ÖPNV-Vermeider und Autofahrer. Musst weiter Platz schaffen in den Innenstädten für unsere Autos und in düsteren Eifeltälern für Schnellstrassen durch Streckenstilllegungen. Wozu braucht denn Gera einen Bahnhof, oder gar Bremerhaven?

Und auch die kommenden Tage werden Dich nicht in die Knie zwingen, steckt doch in „Hartmut“ die Härte gleichermassen wie der Löwenmut. Also sei nicht zu zaghaft in der Wahl der Mittel, wenn alles stillstehen wird! Wissen wir doch spätestens seit 1640 von Thomas Hobbes „Elements of Law“, dass es kein agathon haplos, kein schlechthin Gutes geben kann, denn: „Jedermann nennt, was ihm gefällt und ergötzlich für ihn ist, gut; und jenes böse, was ihm missfällt.“ Also zögere nicht, wackerer Bahnführer, den Oberschurken und Lokomotiv-Betriebsinspektor mit Zulage (Besoldungsgruppe A 9z) Manfred Schell, künftig rechtschaffen zu beleidigen, wenn er dich abblitzen lässt wie einen Schuljungen.

Und auch Deine neueste Idee, über ein Sonderausbildungsprogramm unter Deinen Verwaltungsangestellten möglichst rasch zusätzliches Fahrpersonal zu rekrutieren, zeugt von Deiner ausserordentlichen Genialität als oberster Feldherr des Schienenwesens. Bedenke, dass sich auch unter den Fahrgästen sicher auch der ein oder andere versierte Märklin-Spezialist findet. Wäre doch gelacht wenn der nicht binnen 30 Minuten zum ICE-Lenker im Massstab 1:1 ausgebildet werden könnte.

Weiter so, lieber Hartmut, bald bist auch Du jenseits von Gut und Böse und eines Nietsche-Zitates würdig, aber das, großer BAHNCHEF, ist eine andere Geschichte.

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