Mittwoch, 13. Februar 2008

Rheingold



Die drei Rheintöchter:
Rheingold! Rheingold!
Leuchtende Lust, wie lachst du so hell und hehr!
Glühender Glanz entgleisset dir weihlich im Wag!
Heiajahei, Heiajaheia!
Wache, Freund, wache froh!
Wonnige Spiele spenden wir dir:
flimmert der Fluss, flammet die Flut,
umfliessen wir tauchend, tanzend und singend,
im seligen Bade dein Bett.
Rheingold! Rheingold!

[Richard Wagner: Das Rheingold, Erste Szene]

Dienstag, 12. Februar 2008

Hang zur Ruhe



„Faulheit ist der Hang zur Ruhe ohne vorhergehende Arbeit“
[I. Kant: Anthr. 1. T. § 87].

Donnerstag, 7. Februar 2008

Hallelujah Evolution!

Was gibt es angenehmeres als einen verregneten Aschermittwoch mit dem alten Christenhetzer Charles Darwin auf dem Sofa zu verbringen und zu staunen was ein Mensch im Rahmen der natürlichen Auslese alles ertragen kann? Liveübertragungen von Achermittwochversammlungen in Phönix, Länderspiele gegen Österreicher, tägliche Flockemeldungen und selbst wenn der Aufzug nicht geht sterben wir nicht aus.

1.576 Stufen: Mit dem Aufzug wäre es bequemer und freilich auch schneller aber Thomas Dold, Student der Wirtschaftswissenschaften und amtierender Weltmeister im Rückwärtslaufen, packt den Hattrick und gewinnt zum dritten Mal in Folge den Empire State Building Run Up in New York. Nun habe ich ja selbst unter anderem auch solchen Unsinn studiert und verstehe daher durchaus, dass allerlei kompensatorische Tätigkeiten nötig sind schon allein um sicherzustellen, dass man nicht täglich mehrere Kommilitonen erdrosselt die ja insbesondere in dieser Fakultät gerne farbentragend und schlagend ihre Freizeit vertändeln. Auch Darwin rät ab von solchem Unsinn und sieht in Dold den aussterbenden Zweig der Evolution, schließlich könne jeder, der mit dem Aufzug die 86 Stockwerke zurücklegt, gleich mehrfach seinen Genpool vermehren bis der Treppensteiger oben angekommt; denn: „Die Zeit ist die wichtigste Zutat im Rezept des Lebens“ [C. Darwin: Notizen, 1844].

Fast hätten auch die Österreicher den ollen Charles bestätigt der ja schon 1844 die erste Halbzeit vorausgeahnt haben muss als er schrieb: „Die Säugetiere haben die Dinosaurier verdrängt, weil sie schneller, kleiner und aggressiver waren“ [C. Darwin, ebd.]. Nur das mit der Chancenverwertung hat der Darwin noch nicht ausreichend berücksichtigt seinerzeit, der Fußball lag damals freilich auch noch ganz in den Anfängen, weil alle in den Bäumen turnten. Und da nach Charly alle Organismen durch einen kontinuierlichen Verzweigungsprozess von gemeinsamen Vorfahren abstammen, fühle ich mit Flocke ebenso verwandt wie mit Jens Lehmann (2. v. re.), bei dem gestern fast jemand gemerkt hätte, dass er genau so schlecht spielt wie der depperte Kahn aber halt den besseren Frisör hat und deshalb für den Rest des Jahrtausends Jahrhunderts gesetzt ist.

Als ich dann noch erfahre, dass der Flocke ihr Vater im Rahmen der großen Familienzusammenführung nun aus dem miefigen Gladbach wieder ins fränkische darf, gibt es kein Halten mehr und ich spüre: Alles wird gut und wir Deutschen sind wieder wer, mindestens Eisbärzüchter eben. Und weil mit Darwin die natürliche Auslese dafür sorgt, „dass immer die Stärksten oder die am besten Angepassten überleben“ [C. Darwin, ebd.] wird das Modell Flocke 2.0 in acht Monaten ganz sicher mit eingebauter Webcam in Nürnberg das Licht erblicken und Thomas Dold 3.0 im „Kampf ums Dasein“ [C. Darwin, ebd.] aka Einschaltquote niederringen dass es sich gewaschen hat und dann sogleich den CSU-Vorsitz übernehmen, weil nun wieder ein Franke dran ist.

Mittwoch, 6. Februar 2008

Achse des Bösen und Geschenke des Himmels

Man könnte ja fast Mitleid mit ihm haben - wenn er denn nicht so durch und durch böse wäre. Er ist Schuld dass wir ausgelassen und gut gelaunt waren.
Dat wor dä Nubbel!

Dass wir faul, versoffen und unverantwortlich den letzten Cent für Bier ausgegeben haben.
Dat wor dä Nubbel!

Schuld hat er auch am völlig missratenen Motto für die Session 2009: „Unser Fastelovend himmlisch Jeck“.
Dat wor dä Meisner!

Montag, 4. Februar 2008

Gib mir Tiernamen

Zum Höhepunkt der Session werden heute Äffchen, Bär, Biene, Eule, Faultier, Hase, Lämmlein, Mietzi, Mops, Pony, Schnecki und Seestern ordentlich aufgeschreckt durch eine Nachricht der wackeren Germanisten aus Augsburg: Das Volk der Dichter und Denker geht vor die Hunde gibt sich lecker Tiernamen wenn es etwas intimer zugeht.

Dr. Jan-Claas – Moppelpoppel – Freienstein, der Leiter des Forschungsprojekts (hier eine sehr karnevaleske Aufnahme des närrischen Treibens in Augsburg), will jedoch herausgefunden haben, dass die Verwendung von Kosenamen abnimmt, je „öffentlicher die Kommunikationssituation ist“: Keine 6% der Befragten verwenden den Kosename etwa im Arbeitsleben. Und in der Tat: viel zu selten hören wir wie ein Streifenpolizist zum anderen raunt: „Tigerchen bald ist die Schicht vorbei“, die protokollierende Verwaltungsangestellte den Amtsrichter in der Hauptverhandlung bittet „Lockenwürmchen sprich klar und deutlich“ oder der Kardinal den Ministranten nach der Messe auffordert „Pupserl hilf mir mal eben im Hinterzimmer, ich zeig dir auch was ganz entartetes“.

Zugegeben - es kann nicht jeder an der „Ästhetik der Erinnerung“ des Peter – Schnucki – Härtling teilhaben; auch weil die Dozentin PD Dr. Sandra – Schnuffel – Schwarz maximal 24 Teilnehmer/-innen haben will, der Rest nennst sich folglich Schatz, Schatzerl, Schatzi, Schatzilein, Schätzchen, Schätzelchen, Schätzle, mein Schatz, Riesenschatz, Schnuckelschatz oder dergleichen.

Andererseits ist es wirklich nicht ganz leicht mitten unter Menschen zu leben, die sich „Taf Taf“ (die Kurzform für ‚Tollste aller Frauen‘), „Big“ (‚Sex and the City‘) oder gar „Bibbi“ (nach einer Bettwäsche des Möbelkonzerns Ikea) nennen. Und das auch noch übermorgen.

Donnerstag, 31. Januar 2008

Brauchtumspflege II

Freitag, 25. Januar 2008

Winter

The wintry west extends his blast,
And hail and rain does blaw;
Or the stormy north sends driving forth
The blinding sleet and snaw:
While, tumbling brown, the burn comes down,
And roars frae bank to brae;
And bird and beast in covert rest,
And pass the heartless day.

"The sweeping blast, the sky o'ercast,"
The joyless winter day
Let others fear, to me more dear
Than all the pride of May:
The tempest's howl, it soothes my soul,
My griefs it seems to join;
The leafless trees my fancy please,
Their fate resembles mine!

Thou Power Supreme, whose mighty scheme
These woes of mine fulfil,
Here firm I rest; they must be best,
Because they are Thy will!
Then all I want-O do Thou grant
This one request of mine!-
Since to enjoy Thou dost deny,
Assist me to resign

[Robert Burns: Winter - A Dirge, 1781]

Complete Works

Donnerstag, 24. Januar 2008

A la la la la long long li long long long

„Alalong“ raunt mir gestern abend mein mir bis dato unbekanntes Gegenüber in der U-Bahn zu, „Alalong“ ginge das doch nicht mehr lange gut mit „diesem Dschungälkämp“, dann lehnt er sich zurück, reckt vor Erstaunen über die Klarheit seiner Gedanken das Kinn in die Höhe, seine Kölschflasche dabei mit beiden Händen fest umklammernd.

„A la la la la long, a la la la la long long li long long long - C'mon“ fällt mir dazu zunächst ein, (peinlich genug sich das einzugestehen,) von irgendeinem längst vergessenen Sweatalbum meiner Schwester.

Aber das mit dem Dschungel und was da nicht gut gehen wird, entzieht sich bislang noch ganz meiner unversendeten Vorstellungskraft. Meinen fragenden Blick beantwortet mein Gegenüber einhändig dozierend: Der Tomekk also, das sei ein „Die-tschei“ und der habe im Dschungelcamp ein „Späßchen gemacht mit einem Hitlergruß“ und nun habe ihn RTL einfach „nach Hause“ geschickt. Als ich ganz dialogbereit nachfrage, was man denn mit einem Hitlergruß für Späßchen machen könne, erfasst mich ein verachtender Blick, mein Gegenüber zieht geräuschvoll den Rotz in der Nase hoch und schaut fortan beschäftigt aus dem Fenster – Ende des Diologs. Ich überlege nur kurz noch einmal nachzufragen, ob das nicht mehr lange gut Gehende auch irgendwie mit Bata Illic zusammenhängt, aber mein Gegenüber torkelt schon mit unsicheren Schritten zum Ausgang beim Hochkreuz. Zu Hause angekommen muss ich – ganz gewissenhafter Chronist – recherchieren: Die Aufklärungsgazette „Bild“ hatte DJ Tomekks Video natürlich exklusiv, es ging ja eigentlich um „niveaulosen Humor“ und „dummes Witz-Gelaber“ [Tomekk] und damit sollte sich der Kölner Privatsender doch eigentlich bestens auskennen?

Für heute jedenfalls rüste ich mich mit den Top-Themen bevor ich eine U-Bahn betrete, denn „wer nicht geschunden wird, wird nicht geformt“ hat schon der olle Goethe dereinst gepoltert: „Hessen entscheidet am Sonntag über Aufschwung, Jobs und Wohlstand“, ließ Flocke Koch gestern in Wiesbaden verlautbaren und heute hat Flocke in Nürnberg gepupst. Ich weiß das exklusiv von seinem Leibarzt im Fernsehen der ihn nach eigener Aussage zweimal täglich untersucht. Flöckchen ist noch immer nicht über den Berg und hat Verdauungsprobleme, sein Pfleger massiert ihm jetzt den Bauch.

„Dreihundert Jahre meines Nachruhmes für eine gute Verdauung!“ soll Voltaire dereinst geboten haben und Theodor Fontane estimierte: „Gute Verdauung ist besser als eine Million“. Den Nachruhm von Flocke heute schon zu verkaufen kommt noch nicht einmal den Nürnbergern in den Sinn und das geistige Vermögen des hessischen Kochs ist wahrscheinlich schon verdaut. Dabei sucht sein Wahlkampfteam mindestens genauso verzweifelt nach Themen für den Schlussspurt wie die NASA derzeit die Marsmännchen die „Spirit“, einer der Roboter der seit 2004 andauernden Mars-Mission, Ende 2007 aufgenommen hat. Die Redakteure der britischen „The Times“ sind sich jedenfalls schon ziemlich sicher, dass es Leben auf dem Mars gibt und am Ende saß mir ja gestern ein kölschtrinkendes gegenüber und ich habe nur den Witz nicht verstanden? Vielleicht nehme ich heute doch besser das Auto …

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Seit langen das beste...
Seit langen das beste Gedicht was ich gelesen habe....
Laura Kinderspiel - 12. Nov, 11:30
wow..
..echt "hot" diese Sonnenblumen.. seit langem die beste...
jump - 6. Sep, 11:53
Danke
Danke
huflaikhan - 28. Aug, 08:25
Ich mag sowas ja sehr...
Ich mag sowas ja sehr gerne lesen, vor allem richtig...
huflaikhan - 26. Dez, 16:15
Hatschi
... ok, bin wieder auf dem Boden der Tatsachen.. ;-)
jump - 17. Dez, 19:18
So weit!
Ja genau, also doch schon gar sooo weit ;-).
BusterG - 17. Dez, 00:26
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Das ist in der Nordeifel: Heimbach in Nebel und Sonnenschein.
BusterG - 17. Dez, 00:24
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BusterG - 17. Dez, 00:23
Danke
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BusterG - 17. Dez, 00:21
Natürlich ist das ...
... AUCH an Dich gewandt. Ich würde doch sonst nicht...
BusterG - 17. Dez, 00:21

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