Ulla Schmid: Wo warst Du grade eben?

„Wo ein Arzt wohnt, jammern ständig Kranke“ so ein spanisches Sprichwort und in NRW hat sich die Anzahl der Ärzte in den letzten zehn Jahren um durchschnittlich zwanzig Prozent erhöht erfahre ich grade von den hiesigen Ärztekammern. Noch immer viel zu wenig finde ich, wir bräuchten noch ein paar Hundert Prozent mehr: Jeder soll einen haben. Und wie ich seit heute auch wieder weiß: Ich brauch vor allem einen eigenen und neuen.

Also nennen wir ihn mal „einen der mich behandelnden Ärzte“ - So einer jedenfalls erklärt mir heute ich müsste ‚ja eigentlich’ nächste Woche wieder kommen, aber aber *feistes Grinsen* ich hätte halt leider die falsche Krankenkasse was er jetzt gar nicht verstehen würde, ich sei doch Akademiker, sehr intelligent und dazu promoviert *feistes Grinsen* und deshalb würden wir uns – leider, wirklich, leider - *feistes Grinsen* erst im Januar wieder sehen können.

Einen Menschen zu töten ist im Grunde recht einfach: Ein Schlag des Handballens im 45 Grad-Winkel von unten auf die Nase führt - auch mit wenig Übung - zum sofortigen Tod. Das weiß der behandelnde Arzt nicht, ist aber fair, geht schnell und ist weitgehend schmerzlos. Ich kenn mich da aus, ein bisserl jedenfalls.

Der Notpromovierte mit Seglerbräune und einem Doppelnamen so lang wie ein Knabenarm grinst mich noch immer sehr lebend an, ich bin ein echter Gutmensch, doch doch. Andererseits: Wenn ich einen Eimer frischen Schweineblutes bei mir hätte – zufällig natürlich, den hat Mensch schon mal bei sich beim Arztbesuch – hätte ich ihn sicher genüsslich über ihn ausgekippt.

Seit dieser Woche hat er sich ein zweites Wartezimmer einrichten lassen. In jenem für Privatpatienten liegen die Golf- und Jachtzeitschriften für Leistungsbereite (ich wurde versehentlich heute dort einquartiert), die ‚Bildungsfernen’ und Gesundheits-kassenmitglieder bekommen „Für Sie“ älteren Datums und mit etwas Glück sogar die „Gala“. Viele Leute werden von ihrem Arzt gekränkt, ich mach das gerne auch mal andersrum. „Ein recht langes Restleben noch und vor allem keine Patienten damit Sie auch mal was denken können“ wünsch ich ihm zum Abschied. Ulla Schmid, wo warst Du?

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