Als das Ferntonkino einmal fast nicht erfunden wurde ...
Am 20.11.1928 nahm der Sender Königs Wusterhausen bei Berlin das Bildfunkverfahren auf und eröffnete damit wenig rühmlich das Zeitalter des Deutschen Fernsehens. Fehlendes Konzept wie auch das überaus mäßige Interesse führten allerdings gut ein Jahr später wieder zur Einstellung des Versuchsbetriebes.
So hätte es bleiben sollen, und alle Einschlafquoten wären Geschichte. Weiß doch ein italienisches Sprichwort: „Das Radio ist eine Art verbessertes Fernsehen, weil nur noch der Ton übertragen werden muss.“ 1929 begann aber fahrlässiger Weise das Reichspostzentralamt erneut mit der Ausstrahlung von Versuchssendungen, ein Jahr später kamen erste vollständige Fernsehgeräte auf den Markt, die vielversprechend „Ferntonkino“ oder „Telehor“ genannt wurden. Es begann das, was nach Luhmann die Kommunikationsmedien definiert:
„… diejenigen evolutionären Errungenschaften, die an jenen Bruchstellen der Kommunikation ansetzen und funktionsgenau dazu dienen, Unwahrscheinliches in Wahrscheinliches zu transformieren.“ [Luhmann: Soziale Systeme, 220] und letztendlich dazu führt, dass mir Menschen im Ferntonkino heute um 14:40 Uhr von ihren 26 Piercings im Intimbereich und der unklaren Vaterschaft von sechs Kindern erzählen, nur weil ich mich gefreut habe einmal fünfzehn Minuten weder Kerner noch Beckmann zu sehen. So kommt das.
Wer heute nicht mehr hinschauen mag, stöbere in den Materialien zur Geschichte des Fernsehens auf Histoire de la Television, ich bleibe unerbittlich am Ball und werde heute ausnahmsweise mal zur frühen Stunde belohnt. Ab morgen ist dann bezüglich der Startzeiten wieder alles wie gehabt und „Mies vailla menneisyytta“, soviel verrate ich schon mal, endet mit diesem unvergesslichen Dialog: „Ich hatte Angst, du kommst nie wieder”. „Grundlos“.
So hätte es bleiben sollen, und alle Einschlafquoten wären Geschichte. Weiß doch ein italienisches Sprichwort: „Das Radio ist eine Art verbessertes Fernsehen, weil nur noch der Ton übertragen werden muss.“ 1929 begann aber fahrlässiger Weise das Reichspostzentralamt erneut mit der Ausstrahlung von Versuchssendungen, ein Jahr später kamen erste vollständige Fernsehgeräte auf den Markt, die vielversprechend „Ferntonkino“ oder „Telehor“ genannt wurden. Es begann das, was nach Luhmann die Kommunikationsmedien definiert:
„… diejenigen evolutionären Errungenschaften, die an jenen Bruchstellen der Kommunikation ansetzen und funktionsgenau dazu dienen, Unwahrscheinliches in Wahrscheinliches zu transformieren.“ [Luhmann: Soziale Systeme, 220] und letztendlich dazu führt, dass mir Menschen im Ferntonkino heute um 14:40 Uhr von ihren 26 Piercings im Intimbereich und der unklaren Vaterschaft von sechs Kindern erzählen, nur weil ich mich gefreut habe einmal fünfzehn Minuten weder Kerner noch Beckmann zu sehen. So kommt das.
Wer heute nicht mehr hinschauen mag, stöbere in den Materialien zur Geschichte des Fernsehens auf Histoire de la Television, ich bleibe unerbittlich am Ball und werde heute ausnahmsweise mal zur frühen Stunde belohnt. Ab morgen ist dann bezüglich der Startzeiten wieder alles wie gehabt und „Mies vailla menneisyytta“, soviel verrate ich schon mal, endet mit diesem unvergesslichen Dialog: „Ich hatte Angst, du kommst nie wieder”. „Grundlos“.
BusterG - 20. Nov, 20:01