Bei Chez Buster: Will kein Gott auf Erden sein, sind wir selber Götter!

Will kein Gott auf Erden sein, sind wir selber Götter!

Wenn Könige vor Päpsten knien, obskure Verbände gegründet werden und Goebbels Propaganda nach 63 Jahen immer wieder mal gern gesehn wird, dann gibt es immer noch die Möglichkeit, dass sich nach 73 Sekunden Materialermüdung einstellt.

Wie hat der Sturm zerrissen
Des Himmels graues Kleid!
Die Wolkenfetzen flattern
Umher in mattem Streit.

Und rote Feuerflammen
Ziehn zwischen ihnen hin.
Das nenn ich einen Morgen
So recht nach meinem Sinn!

Mein Herz sieht an dem Himmel
Gemalt sein eignes Bild –
Es ist nichts als der Winter,
Der Winter kalt und wild!

[W. Müller: Der stürmische Morgen, Die Winterreise, 18]

BusterG - 28. Jan, 12:22

11 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks

VierlagigeRastung - 28. Jan, 20:36

oh danke, das passt heute sehr gut.

BusterG - 29. Jan, 19:29

Aber bitte doch, aber gerne doch. Den Schubert dazu bitte denken.

Pepa. - 29. Jan, 21:47

http://www.amazon.de/Winterreise-Dietrich-Fischer-Dieskau-Alfred-Brendel/dp/B0000523QJ/sr=8-1/qid=1170103276/ref=sr_1_1/302-6510520-2840853?ie=UTF8&s=music

Öhm, keine Ahnung ob das funktioniert - eigentlich sollte man es da jetzt kurz und gewaltig schubertisieren hören.

(Falls ich Dir mit dem Link Deine schöne Seitenansicht zerschießen sollte, lieber Buster, dann lösche es einfach wieder, ja?)

BusterG - 30. Jan, 22:58

WOW, was ein Link, Pepa! Ich sitze hier allerdings vor nem taubstummen Rechner und leg mir einfach die CD ein ... ;-)

pollymere - 31. Jan, 00:05

ei, frau pepa, das is ne schöne aufnahme. happich hier im regal :-) wenn se aber mal den Müller-Brachmann live hören können, machen se das mal.

BusterG - 31. Jan, 01:11

Fischer-Dieskau, natürlich wirklich gut ist der, aber aber Quasthoff und Barenboim in der Berliner Philharmonie und Brigitte Fassbaender mit Reimann sind noch besser. UND hinter den sieben Bergen sind natürlich noch viel schönere Kunstgenüsse versteckt ... aber das sagte ich wohl schon an anderer Stelle ;-).

Pepa. - 31. Jan, 08:38

Fischer-Dieskau, gerade nachher in seiner späteren Phase, ist für mich immer noch der Inbegriff des Schubert-Interpreten. Diese Präzision, diese Zurücknahme, diese Annäherung an den Text, an das gesprochene Wort ist einzigartig, großartig.

Sowohl Thomas Quasthoff, als auch Brigitte Fassbaender gehen das Werk eher von der musikalischen Seite an? Keine Ahnung, vielleicht habe ich auch nur einen Knick in den Ohren, aber das Ganze klingt für mich "dicker", bei Frau Fassbaender zuweilen ein wenig stimmlich eingedunkelt, bei Herrn Quasthoff manchmal mit diesem recht charakteristischen, diskret zischenden "S", beides lenkt bei mir den Hörfokus in eine Richtung, in der ich ihn nicht haben will.
Aber das ist alles sehr subjektiv, ich weiß.
;-)

BusterG - 31. Jan, 10:15

Ich denke auch, dass wirklich vieles subjektiv ist (natürlich vorausgesetzt, der Künstler hat mächtig was drauf). Bei mir war das auch Trotzreaktion: Quasthoff war für mich der erste der gegenhalten konnte, Fassbaender die erste Frau …

Jessas haben wir beide einen guten Geschmack :-)

BusterG - 31. Jan, 11:22

Schubiduh … hat heute übrigens seinen 210. Geburtstag. Über 600 Lieder, fast 1000 Kompositionen. Lehrersohn, Chorknabe, Österreicher gar ist er gewesen …

Pepa. - 31. Jan, 14:53

...um sich dann von Treponema pallidum dahinraffen zu lassen, der Depp!

Wobei, wer weiß ob wir auch ohne die neuroluetischen Veränderungen des Schubertschen Gehirns in den Genuss der Winterreise gekommen wären.

BusterG - 31. Jan, 22:02

Ne nee: Die Winterreise wäre ohne Süfülüs nicht entstanden, höchstens noch ne schöne Müllerin.

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