Wir haben Fieber
„Wir haben Fieber“ scheppert es aus einem unter der Decke befestigten Flachbildschirm um die mutmaßlich vierundzwanzigste Nachlese des gestrigen Fußballabends einzuläuten. „König Juan Carlos war in der Kabine“ höre ich grade noch die Topmeldung als Giovanni, mein italienischer Wirt, missmutig abschaltet während er recht Unverständliches in scharfem sizilianischen Dialekt vor sich hin grummelt, grade so als gelte es kleinen Kindern ordentlich einen Schrecken einzujagen. Luca Toni habe sich doch immerhin bemüht versuche ich ihn etwas aufzumuntern aber Giovanni schnaubt nur verächtlich. Nicht dass ich von dem sogenannten Spiel etwas gesehen hätte, aber sämtliche Medien scheinen ja nur noch ein Thema zu kennen ohne dass man ihnen entkommen könnte.
Italienischer Fußball heißt dramatisch Hinfallen und dabei laute Schmerzschreie von sich geben sobald sich ein Gegner auf Armlänge nähert, der Rest ist kontrollierte Defensive bis die gegnerische Mannschaft aus schierer Verzweiflung ein Eigentor schießt. Offen gesagt weiß ich gar nicht, ob überhaupt noch jemand hinsieht, wenn die italienische Mannschaft den Rasen betritt. Die einen spielen, bis sie gewinnen, die Italiener gewinnen, ohne zu spielen. Bis auf gestern eben. Aber so brilliant wie deutlich sollte ich das Giovanni heute besser nicht sagen.
Um sein Karma ist es jedenfalls denkbar schlecht bestellt als er breitbeinig vor mir protestiert dass die ganze Nacht vor seinem Haus ein lärmender Autokorso abgehalten wurde und ich als Antwort auch noch albern einen „Kaffee Olé" ordere und mir anzüglich beidhändig Stierhörner aufsetze. „Jetzt“ sagt er als den Milchkaffee gespielt barsch auf den Tisch stellt während er mich mit seinem roten Geschirrtuch etwas neckt „habe ich fertig mit der Eh-eM“. Und dann reden wir noch - ganz so als wären wir zwei Erwachsene – ein wenig darüber, wann er wieder nach Sizilien fährt und diesen leckeren Nero d’Avola mitbringt ohne den man sich seine Linguini mit Steinpilzen gar nicht vorstellen mag.
Italienischer Fußball heißt dramatisch Hinfallen und dabei laute Schmerzschreie von sich geben sobald sich ein Gegner auf Armlänge nähert, der Rest ist kontrollierte Defensive bis die gegnerische Mannschaft aus schierer Verzweiflung ein Eigentor schießt. Offen gesagt weiß ich gar nicht, ob überhaupt noch jemand hinsieht, wenn die italienische Mannschaft den Rasen betritt. Die einen spielen, bis sie gewinnen, die Italiener gewinnen, ohne zu spielen. Bis auf gestern eben. Aber so brilliant wie deutlich sollte ich das Giovanni heute besser nicht sagen.
Um sein Karma ist es jedenfalls denkbar schlecht bestellt als er breitbeinig vor mir protestiert dass die ganze Nacht vor seinem Haus ein lärmender Autokorso abgehalten wurde und ich als Antwort auch noch albern einen „Kaffee Olé" ordere und mir anzüglich beidhändig Stierhörner aufsetze. „Jetzt“ sagt er als den Milchkaffee gespielt barsch auf den Tisch stellt während er mich mit seinem roten Geschirrtuch etwas neckt „habe ich fertig mit der Eh-eM“. Und dann reden wir noch - ganz so als wären wir zwei Erwachsene – ein wenig darüber, wann er wieder nach Sizilien fährt und diesen leckeren Nero d’Avola mitbringt ohne den man sich seine Linguini mit Steinpilzen gar nicht vorstellen mag.
BusterG - 23. Jun, 14:06
Ah!
Aber gern geschehen.