Samstag, 9. Dezember 2006

Of heart or hope



Cyriack, this three years day these eys, though clear
To outward view, of blemish or of spot;
Bereft of light, thir seeing have forgot,
Nor to thir idle orbs doth sight appear
Of Sun or Moon or Starre throughout the year,
Or man or woman. Yet I argue not
Against heavns hand or will, nor bate a jot
Of heart or hope; but still bear up and steer
Right onward. What supports me, dost thou ask?
The conscience, Friend, to have lost them overply'd
In libertyes defence, my noble task,
Of which all Europe talks from side to side.
This thought might lead me through the worlds vain mask
Content though blind, had I no better guide

[John Milton: Sonnet 22]

Alle englischsprachigen Werke: „The Milton Reading Room“.

Freitag, 8. Dezember 2006

Rauchzeichen - Eine Vorahnung

Es gibt Entscheidungen, da kann ich gar nicht vorbehaltlos und lautstark genug zustimmen. Föderalismus ist eine prima Sache, glauben Sie mir. Nur in föderalen Strukturen kann berücksichtigt werden, dass Nichtraucherschutz auf den Deichen in Schleswig-Holstein anders zu praktizieren ist als beim Schuhplatteln in Bayerns Bergen oder beim Handkäsessen in der Chefetage der Deutschen Bank in Hessen. Oder denken Sie doch einmal ans Ruhrgebiet wo es die Menschen seit alters her gewohnt sind, mit 40 an einer Kohlenstaublunge zu sterben. Hier muss doch gänzlich anders nicht geraucht werden als etwa in Mecklenburg-Vorpommern, die wegen des Reizklimas drohen hundert Jahre alt zu werden und fast genauso lang arbeitslos. Oder nehmen Sie mal die Schnittchenfrage, also die Entscheidung, wann es sich um ein Restaurant handelt und wann um eine Gaststätte. Da müssen doch zwingend regionale Unterschiede berücksichtigt werden: Was für einen Thüringer ein üppiges Mahl in gehobenem Ambiente ist, geht in München bestenfalls als Wurstbude durch. Der kränkliche Hauptstadtbewohner in Berlin muss doch ganz anderen Schutz genießen als etwa ein robuster karnevalsgestählter Schunkel-Rheinländer.

Also der Laumann, also mein Gesundheitsminister in NRW, der jedenfalls will die Frage ja eher sagen wir mal lau angehen. Jetzt gehe es darum erstmal „eine offene Diskussion unter Experten zu führen“ und die „Erfahrungen aus den Ländern“ müssten erstmal „gründlich ausgewertet“ werden gibt der Genussraucher den Kurs vor und überhaupt hat er heute jedenfalls erstmal eine Task Force eingesetzt und es sei bei Gott gar nicht daran zu denken, dass die Tabaklobby auch nur den geringsten Einfluss auf, aber woher denn auch, aber doch keinesfalls.

Eine Frage der Zeit und in den einzelnen Ländern werden Nichtraucherschutzgesetze erlassen werden die auch den härtnäckigsten Nichtraucher zur Verzweiflung und Zigarette treiben werden: In Bremer Schulen muss dann künftig dort klassenweise geraucht werden, wo die Tabakfirmen die Nichtraucherschutzabgabe in die Klassenkasse entrichten. In sächsischen Behörden wird künftig täglich wechselnd entweder bei den Buchstaben A-L oder M-Z geraucht werden, dafür muss aber die doppelte Menge konsumiert werden, um nicht weitere Arbeitsplätze zu gefährden. Bistros mit Aussengastronomie im Saarland dürfen ab 18 Uhr nur dann Rauchertische aufstellen wenn bei Vollmond kein Flammkuchen angeboten wird und vor Bayrischen Brauhäusern müssen Zelte errichtet werden in denen Kinderkola zur Schokozigarette serviert werden darf. Bundesminister Horst Seehofer wird empfehlen, dass zunächst auf freiwilliger Basis alle mit dem Rauchen wieder beginnen sollten um einen „optimalen Nichtraucherschutz“ zu gewährleisten und die Ministerpräsidenten der Länder werden darüber kontrovers diskutieren, ob nicht besser das Essen in der Öffentlichkeit generell zu verbieten ist. „Wer etwas essen will, kann künftig auch das Restaurant verlassen und auf dem Gehsteig die Nahrung zu sich nehmen“ wird Öttinger den historischen Kompromiss formulieren und sich ob seiner enormen Durchsetzungskompetenz als künftiger Bundeskanzler wärmstens empfehlen. Nur der grundsoziale Rüttgers wird indigniert vor sich hin granteln und in Flügelkämpfermanier durchsetzen, dass Kinder bis zum achten Lebensjahr ihren Griesbrei nicht auf dem seelenloskalten Gehsteig der Globalisierung zu sich nehmen müssen und in der warmen Stube bei den Rauchern bleiben dürfen. Und wahrlich ich sage euch: Dafür wird er vom Ratzi noch zu Lebzeiten heilig gesprochen werden. So wird das kommen.

Donnerstag, 7. Dezember 2006

Ah so! (Es wird zurückgetröpfelt)



[Buster: Composition No. 3, 2006]

„Also der Pollock,“ sagt nach mehr als sieben kurzweiligen Museumsstunden ein kundiger launiger Museumswächter, „das war ein schlimmer Alkoholiker, der keine grade Linie mehr hingebracht hat. Da hat er am Morgen eine leere Leinwand auf den Boden gelegt und mit vier Steinen beschwert. Eine Farbbüchse hat er an einen Strick angebunden, drübergehängt, unten ein Loch eingestochen und dann konnte der saufen und das Bild malte sich von alleine.“

Ah so!

Ein nicht unerhebliches Interesse habe ich bei solchen Ausstellungen nicht nur an den Exponaten sondern auch an der Beobachtung der Mitbesucher, die sich von Van Gogh, Renoir und Manet immer zögerlich-schwerfälliger Richtung Moderne fortbewegen. Irgendwo zwischen abstraktem Expressionismus, Minimalismus und Postminimal Art nimmt das Kopfschütteln dann sehr überhand und die Räume werden angenehm leer. Offensichtlich der Grund, weshalb fürsorglich-weitdenkende Museumspädagogen am Ende noch ein bisserl trügerisch-bunt-kreischendes Licht in den vermeintlichen Tunnel geben mit Pop Art à la Warhol, Rosenquist und Lichtenstein. Da kann beinnahe jeder mit einem sachkundig-trotzigen „Ah so!“ und weitgehend erhobenen Hauptes ins nahe Cafe fliehen und in der Gegenwartskunst im Kunstmuseum gegenüber ward keiner mehr gesehen.

Ich stehe heute keine 30 Zentimeter vor dem mit 140 Millionen (wahrscheinlich) teuersten Gemälde der Welt und Michael Moses will wissen, dass „Derartige Preise zeigten, dass sich in privaten Händen enorme Vermögen angesammelt hätten“, während sich gleichzeitig das Angebot an hochrangiger Kunst verknappt habe. „Solche Zahlen sind astronomisch, aber der Wohlstand mancher Menschen ist ebenfalls astronomisch".

Also dann wird ab sofort hochrangig zurückgetröpfeltdrippt und wir - höchstverehrte Leserschaft - steigen jetzt bitte alle fett ins Action Painting ein. Aber was soll ich noch sagen: Mitmachen ist so einfach und geht sogar ganz ohne Schnur!

Kampf gegen Windmühlen (I)



[Buster: Die erste Mühle. Aquarel auf Kopierpapier, 2006]

Damals lag immer Schnee
Im Dezember
Bei uns früher
In den entbehrungsreichen 70er Jahren
Wir hatten ja noch nichmal Counterstrike
Und den täglichen Amok
Mussten wir uns selbst besorgen
Aber heute? … Man gönnt sich ja sonst alles.

Mittwoch, 6. Dezember 2006

Ziemlich tralala heute



[Buster: Lustig illuminiertes Posttürmchen zu Bonn, 2006]

Kampf der Kulturen heute: Heiliger Sankt Nikolaus gegen den Coca-Cola-Mann. Widerstand wird organisiert von der - ausgerechnet - katholischen Kirche. Lustig, lustig, tralalala heut ist ...

Als ich einmal Nikolaus war

Also lass es 25 oder 26 Jahre her sein
Ich war der Nikolaus
In Stuttgart und Ulm im Supermarkt
Schon immer groß gewachsen genug
Vom Arbeitsamt vermittelt aber
Ich war der Nikolaus, hey
Kinder haben mir Weihnachtsgeschenkwünsche
Ins Ohr geflüstert.
Ins fast taube rechte Ohr
Allerdings
Mildtätig,
Gütig
sollten wir sein.
Warmherzig.
Kaufen sollten die Eltern:
Viel kaufen,
Ganz viel.

Am 6. Dezember wird gemäß der Perikopenordnung verbindlich das Gleichnis der Talente gelesen (Mattäus 25, 14 – 23). Wer ein paar Sätze weiterliest, wird belohnt:

„Denn wer da hat, dem wird gegeben werden,
und er wird die Fülle haben;
wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat,
genommen werden."
[Matthäus 25, 29]

Von einem sturen Unglauben

„Wir niederrheinische Menschen sind ja oft von einem ... wie soll ich sagen ...
Von einem sturen Unglauben
Bis wir mal wat glauben dat dauert furchtbar lang
Aber et kann natürlich auch sein
Daß wir alles schon ahnen
Und et dann aber nich glauben wollen
Weil et so schlimm is im LebenMeistens.
Wommasosagen: Wenn uns wat nich in de Kram paßt
Glauben wir et einfach nich
Dat nennen die Psychologen ja verdrängen.
Un wir Niederrheiner sind ja Chefverdränger.
Ich sage Ihnen: Wat am Niederrhein nich alles jeden Tag verdrängt wird
Dat paßt in keine Talsperre
Weil et is manchmal zuviel für unsereinen im Leben
Wie gesagt.
Un dann is ma ja auch de Tragödienkram langsam leid
Und dann will man nix mehr hören un nix mehr sehen
lso ein Ohr rein ander Ohr raus.
Un damit man dann aber nich ganz unhöflich is
Also sagen wer mal doch Anteil nimmt am Geschehen
Benutzt der Niederrheiner oft mit gespieltem Interesse
Das kleine Wörtchen: WIE
Wie zum Beispiel: Dat Fahrrad is kaputt
Wie kaputt
Ja Kette gerissen
Wie Kette gerissen
Weiß ich auch nich
Wie weiß ich auch nich
Dann sieh ma zu wie de dat Ding wieder in Ordnung kriss
Das war jetzt nur mal son Beispiel.“
[Hanns-Dieter Hüsch: Tach zusammen, Geschichten und Bilder vom Niederrhein]

Dienstag, 5. Dezember 2006

Als dem Max einmal Ernst wurde ...

Natürlich wäre heute ein guter Tag gewesen, um einmal Alexander Rodtschenko, Fritz Lang oder Alfred Manessier zu würdigen (in genau dieser Reihenfolge bitteschön). Die Tatsache, dass vor zwölf Jahren erstmals eine Harald Schmidt Show ausgestrahlt wurde, hätte mir willkommenen Anlass bieten können, einmal ausgiebig und natürlich sehr genüsslich das Thema „Fallhöhe“ im Drama dem Leser am plastischen Beispiel nahe zu bringen. Vielleicht sogar spöttisch noch so etwas wie „retardierende Momente“ zu skizzieren. Auch Günther Grass hätte - wieder einmal böswillig versteht sich - Erwähnung finden können, weil er heute vor zwei Jahren einen Autorenzirkel begründete und mich - obwohl ich sogar an diesem Tag in der Stadt war (!) – nicht eingeladen hat!! Ich hätte noch ein Wortspiel angebracht, dass mir wohl die SS-Erfahrung fehle (das war jetzt nicht das Wortspiel, das ist ein Konjunktiv, verehrte Leserschaft!) und dann very sophisticated auf ein Zeit-Interview so angespielt, dass mindestens der grösste Teil der Leserschaft hätte denken mögen: Potztausend, dieser wortgewandte Buster wieder! Bildungsferneren hätte ich empfehlen können, dass aus Anlass des Endes der Prohibition in den USA ein ausgiebiger Kneipenbesuch mehr als gerechtfertigt sein würde.

Wäre, hätte, könnte, würde … habe ich aber nicht.

Ich aber habe heute – ohne jedweden historischen Bezug – habe ich heute also in Brühl in dem nicht nur der Dicke, sondern auch der selten ernste Max geboren wurde und dem dort ein Museum gewidmet ist, ebenjenes besucht das im Übrigen von der Stadt verkauft werden wird, weil (sehr gut bezahlte) Berater herausgefunden haben wollen, dass Kulturlosigkeit sich auszahlt. Solch gut-dotierte Kurzsichtigkeit ist wohl nur den Gewissenlosesten Kretins gegeben. Zu sehen sind dort - weltweit einmalig – über 70 seiner Skulpturen, die D-Paintings, weitgehend das gesamte graphische Werk und natürlich auch Malerei.

Bevor Sie nun aber – hochverehrte mehrtausendköpfige Leserschaft – sofort Kind und Kegel in den allzeit bereitstehenden Familienvan scheuchen um zur nachtschlafender Zeit zum Museum aufzubrechen (jaja: Die Tage (er-)kläre ich das mal mit dem „Kind und Kegel“, so kurz vor dem Fest der Liebe muss das sein). Also jedenfalls bevor Sie nun aufbrechen, lesen Sie bitte dringend noch folgende Ratschläge:

Für einen gelungenen Museumsbesuch benötigen Sie:
1) Eine Leiter: Sofern Sie nicht über rund drei Meter Körpergröße aufweisen, werden Sie sonst Schwierigkeiten haben die höher aufgehängten Exponate zu betrachten.
2) Eine Grubenlampe, Stirnlampe und eine Hochleistungshalogenleuchte: Vermutlich um Stromkosten zu sparen, wurde auf Beleuchtung der Exponate weitgehend verzichtet.
3) Ein Nachtsichtfernglas als Reserve, falls „das Personal“ Sie darauf hinweist, dass im Museum keine Hochleistungshalogenleuchten verwendet werden dürfen.
4) Eine Sonnen- oder Gletscherbrille: Vereinzelte Leuchten sind im Gegenzug so angebracht, dass Erblindung droht.
5) Geeigneter Hörschutz falls Sie nicht interessiert, wie hoch die Temperatur und Luftfeuchtigkeit in jedem Raum oder das Kochrezept für das eifeler Sauerkrautsüppchen ist.
6) Einen Klapphocker.
7) Einen guten Orientierungssinn.
8) Eine ordentliche Portion Gelassenheit (So kann es gut sein, dass in einem Raum „Jahre in Amerika“ kein einziges Exponat aus dieser Zeit aus diesem Land ausgestellt wird - Entscheiden Sie bitte selbst, ob das jetzt Rheinland oder Surreales ist).
9) Und vor allem: Ein ordentliches französisches (und besser: auch noch englisches) Wörterbuch, sollten Sie nicht - wie ich - mit einer bezaubernden und sprachgewaltigen Französin dieses Museum besuchen. Die Übersetzungen sind, um es einmal vorsichtig zu formulieren, vermutlich vom gleichen Kretin vorgenommen worden, der empfiehlt, dass sich Kulturlosigkeit auszahlt.

Also jezz mal unter uns: Gehn Se da hin, lohnt sich wirklich und ab demnächst auch noch mit Augenhöhe und dem frühen Klee und so … aber ein bisserl Verbesserungspotential ham se da schon noch, echt jezz.

Montag, 4. Dezember 2006

Motto


[Kühn, Malvezzi: Buchstabenfeld, 2003. Berlinische Galerie]

Das ist die Sehnsucht: wohnen im Gewoge
und keine Heimat haben in der Zeit.
Und das sind Wünsche: leise Dialoge
täglicher Stunden mit der Ewigkeit.

Und das ist Leben. Bis aus einem Gestern
die einsamste von allen Stunden steigt,
die, anders lächelnd als die andern Schwestern,
dem Ewigen entgegenschweigt.

[R. M. Rilke: Motto, Frühe Gedichte]

Sonntag, 3. Dezember 2006

In welcher Liga spielt eigentlich Beuthen 09?

Warum ich mich auf die Wiedervereinigung freue
"Weil wir dann eine Macht sind. Eine Million Soldaten. Noch mal soviel Polizisten. Jeder Deutsche ein Auto. Hunderttausende von Gefängnissen. Ein unübersehbares Heer von Finanzbeamten. Oderkähne. Danziger Goldwasser. Königsberger Klopse. Das Frische Haff. Schneekoppen-Abfahrtsläufe. Rübezahl in Kattowitz. Schweidnitzer Keller. Zeiss Ikon für Münemann. Die Nachkommen von Pferdemenges als Verpächter brandenburgischer Angelplätze und der vielen schönen Seen, die uns dann wieder gehören. Die Jahrhunderthalle in Breslau. Stettiner Sängerknaben. Dresdner Zwinger. Auerbachs Keller in Leipzig. Thomanerchor. Die Kirche in Wittenberg. Goethestadt Weimar. Das Westberliner Theater, das wieder nach Cottbus umzieht. Baden in der Ostsee. Rügenwalder Teewurst. Kreidefelsen. Ein 70-Millionen-Volk. Und eine hohe Mauer an der deutsch-polnischen Grenze von 1937. Mit Schießbefehl für Bundesgrenzschutz. Damit kein Pole zu uns rein kann, weil wir wieder unter uns sind. Weil wir nicht getrennt sein wollen von unserer Familie.
Und weil wir dann auch keinen Ärger mehr haben mit fremden Polizisten, die unsere Autos im eigenen Land durchschnüffeln. Weil wir dann keine Entwicklungshilfe mehr zu zahlen brauchen an fremde Völker. Weil die dann nichts mehr anerkennen brauchen. Oder können, was sie wollen. Weil wir dann nicht erpreßt werden. Weil wir dann keine Schicksalsfrage der Nation mehr haben. Nur noch Antworten. Auf demokratischer Basis. Und jeder, der kein Demokrat ist, kriegt dann eins in die Fresse. Weil wir was gelernt haben. Weil wir's diesmal besser machen. Weil wir die Franzosen nicht mehr brauchen. Weil der Russe die Quittung kriegt. Und Rostock und Swinemünde und Danzig Kriegsschiffe aus Wilhelmshaven und Kiel. Und weil die Bundesliga aufgestockt wird. Und weil der 1. FC Köln dann gegen Beuthen 09 antreten muß.
Weil wir keine KZs mehr brauchen. Weil die Juden aus Berlin, Hamburg und München dann nach Israel müssen. Und Ulbrichts Schergen ins Lager kommen. Weil das unsere Selbstbestimmung ist. Und dem Völkerrecht Genüge geschieht. Und in Werder die Baumblüte. Endlich wieder Töpfereien in Bunzlau. Peenemünde wird aufgebaut.
Dann zittern aber die Chinesen.
Deshalb freue ich mich auf die Wiedervereinigung. Weil die Chinesen letzten Endes doch an der deutschen Teilung schuld sind. Was die später mal alles mit uns machen wollen, nur weil wir sie heute hungern lassen. Deshalb müssen wir wieder ein Volk, mehrere Führer haben (das muß sein in einer Demokratie)! Und reich müssen wir auch bleiben, wegen der Anziehungskraft bis zum Ural.
Ich freue mich auch darauf, weil die Intellektuellen dann nicht Recht bekommen. Die wollen verzichten. Unser Anspruch ist aber unverzichtbar. Weil wir zusammengehören. Darum freue ich mich auf die Wiedervereinigung. Weil es uns dann noch besser geht als heute. Vom Saargebiet bis nach Allenstein.
Dann sehen wir weiter."

[W. Neuss: Warum ich mich auf die Wiedervereinigung freue, 1965.
In: W. Neuss: Der totale Neuss. Gesammelte Werke. Hrsg. von V. Kühn. Hamburg 1997]

Samstag, 2. Dezember 2006

Nicht nur im Keller

Bei einer Belagerung der Godesburg vor 423 Jahren durch die Bayern drangen diese durch ein Klohäuschen über die Außenmauern ein, sprengten die Burg und entschieden somit den Truchsessischen Krieg und die Erzdiözese Köln blieb katholisch. Toiletten ohne Fenster haben auch ihre Vorteile. Grade bei solchen Bayern heutzutage.

Als meine Nachbarin mir heute in der Waschküche begegnet, weiß sie aufgeregt zu berichten, dass in Istanbul jetzt sogar eine Straße nach „unserem Papst“ benannt werden soll. Am besten entgegne ich, sie nehmen eine, die direkt in die Aids-Allee mündet. Ich musste das mit der Verhütung und dem Papst dann doch noch mal erklären. Wir waren uns sogar darin einig, dass es mehr als bigott ist, an einem Tag im Jahr so ein rotes Schleifchen am Kragen zu tragen und den Rest des Jahres ist das Thema vergessen - da ist nicht nur der Buchstabe „e“ kaputt.

Und als ihr rauchender Gatte kam, haben wir noch ein paar Witze über ihn gemacht weil er künftig immer ein Bierzelt mit sich rumschleppen muss zum Rauchen gehen. Er hat uns im Gegenzug dringend empfohlen, endlich das Passivrauchen aufzugeben und uns selber Kippen zu kaufen.

Als Sie mir dann einen schönen ersten Advent wünschen kann ich nicht umhin im Gegenzug einen schönen 50. Jahrestag Guerillakampf zu grüssen. Nicht dass die jetzt aus Angst vor mir die Wohnung verbarikadieren. Als Schutz vor den Bayern freilich wäre dies ja womöglich hilfreich …

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Seit langen das beste...
Seit langen das beste Gedicht was ich gelesen habe....
Laura Kinderspiel - 12. Nov, 11:30
wow..
..echt "hot" diese Sonnenblumen.. seit langem die beste...
jump - 6. Sep, 11:53
Danke
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huflaikhan - 28. Aug, 08:25
Ich mag sowas ja sehr...
Ich mag sowas ja sehr gerne lesen, vor allem richtig...
huflaikhan - 26. Dez, 16:15
Hatschi
... ok, bin wieder auf dem Boden der Tatsachen.. ;-)
jump - 17. Dez, 19:18
So weit!
Ja genau, also doch schon gar sooo weit ;-).
BusterG - 17. Dez, 00:26
Das ist in der Nordeifel:...
Das ist in der Nordeifel: Heimbach in Nebel und Sonnenschein.
BusterG - 17. Dez, 00:24
Geschätzte Wassertemperatur:...
Geschätzte Wassertemperatur: ca zwei Grad, also vielleicht...
BusterG - 17. Dez, 00:23
Danke
Danke
BusterG - 17. Dez, 00:21
Natürlich ist das ...
... AUCH an Dich gewandt. Ich würde doch sonst nicht...
BusterG - 17. Dez, 00:21

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