Hopp Schwyz
Der Fußballwahn ist eine Krank-
Heit, aber selten, Gott sei Dank.
[Joachim Ringelnatz, Turngedichte: Fußball]
Vor 52 Jahren, in der „Hitzeschlacht von Lausanne“ wurde mit 7:5 ein Spiel ausgetragen, das noch heute in der Statistik als das Spiel mit den meisten Toren an einer WM-Endrunde geführt wird: Österreich besiegt im Viertelfinale der Fußball Weltmeisterschaft die Schweiz vor heimischem Publikum nachdem diese bereits mit 3:0 vorne lag.
Der österreichische Tormann Kurt Schmied erlitt in der ersten Halbzeit einen Sonnenstich, durfte aber damals noch nicht ausgewechselt werden. Er taumelte in einem tranceähnlichen Zustand zwischen den Torpfosten umher. Die Schweiz erzielte so rasch binnen acht Minuten drei Tore, führte in der 23. Minuten mit 3:0 und schien der sichere Sieger zu sein. Der österreichische Masseur Ulrich versuchte nun, die Situation zu retten, stellte sich hinter das österreichische Tor und begann, den nahezu orientierungslosen Kurt Schmied zu dirigieren. Zusätzlich versuchte er den Tormann ständig während des Spiels mit Schwämmen und Wasserkübeln zu kühlen ...
Laut Umfrage der Isis Reasarch Group am letzten Freitag ist Schweizern der Sport mit dem runden Leder jetzt wichtiger als Sex. Die „kleine Schweiz“ im „großen Fußballzirkus“: Das klingt so niedlich und fordert Mitleid ein. Selten genug waren die Eidgenossen in den vergangenen 52 Jahren bei Weltmeisterschaften am Ball. Der Achtelfinaleinzug, als Gruppensieger und als einziges Team ohne Gegentor, hat gezeigt, dass die Mannschaft „nicht mehr die kleine, unbedeutende Schweiz“ ist, wie Torjäger Alexander Frei trotzig den Journalisten diktiert. Heutesollten müssen werden sie mit einem Sieg über die Ukraine das Viertelfinale erreichen, den größten Erfolg seit 52 Jahren.
Schweiz - Ukraine: 0:3 (n.E.)
„Bleiben wir bescheiden“, warnte Trainer ‚Köbi’ Kuhn seine viel versprechende Mannschaft die „unsere Fußballnation allmählich ins Delirium stürzt“ (Neue Zürcher Zeitung). Nicht dass aus der kleinen die größenwahnsinnige Schweiz wird.
Nachtrag: Heute haben sich große Teile des Spiels auch wie Sonnenstich angefühlt, ein Tor haben sie zuwenig und drei Elfmeter zuviel verschossen. Das Delirium immerhin bleibt den Eidgenossen vorerst ein unbekannter Sinneszustand.
Heit, aber selten, Gott sei Dank.
[Joachim Ringelnatz, Turngedichte: Fußball]
Vor 52 Jahren, in der „Hitzeschlacht von Lausanne“ wurde mit 7:5 ein Spiel ausgetragen, das noch heute in der Statistik als das Spiel mit den meisten Toren an einer WM-Endrunde geführt wird: Österreich besiegt im Viertelfinale der Fußball Weltmeisterschaft die Schweiz vor heimischem Publikum nachdem diese bereits mit 3:0 vorne lag.
Der österreichische Tormann Kurt Schmied erlitt in der ersten Halbzeit einen Sonnenstich, durfte aber damals noch nicht ausgewechselt werden. Er taumelte in einem tranceähnlichen Zustand zwischen den Torpfosten umher. Die Schweiz erzielte so rasch binnen acht Minuten drei Tore, führte in der 23. Minuten mit 3:0 und schien der sichere Sieger zu sein. Der österreichische Masseur Ulrich versuchte nun, die Situation zu retten, stellte sich hinter das österreichische Tor und begann, den nahezu orientierungslosen Kurt Schmied zu dirigieren. Zusätzlich versuchte er den Tormann ständig während des Spiels mit Schwämmen und Wasserkübeln zu kühlen ...
Laut Umfrage der Isis Reasarch Group am letzten Freitag ist Schweizern der Sport mit dem runden Leder jetzt wichtiger als Sex. Die „kleine Schweiz“ im „großen Fußballzirkus“: Das klingt so niedlich und fordert Mitleid ein. Selten genug waren die Eidgenossen in den vergangenen 52 Jahren bei Weltmeisterschaften am Ball. Der Achtelfinaleinzug, als Gruppensieger und als einziges Team ohne Gegentor, hat gezeigt, dass die Mannschaft „nicht mehr die kleine, unbedeutende Schweiz“ ist, wie Torjäger Alexander Frei trotzig den Journalisten diktiert. Heute
Schweiz - Ukraine: 0:3 (n.E.)
„Bleiben wir bescheiden“, warnte Trainer ‚Köbi’ Kuhn seine viel versprechende Mannschaft die „unsere Fußballnation allmählich ins Delirium stürzt“ (Neue Zürcher Zeitung). Nicht dass aus der kleinen die größenwahnsinnige Schweiz wird.
Nachtrag: Heute haben sich große Teile des Spiels auch wie Sonnenstich angefühlt, ein Tor haben sie zuwenig und drei Elfmeter zuviel verschossen. Das Delirium immerhin bleibt den Eidgenossen vorerst ein unbekannter Sinneszustand.
BusterG - 26. Jun, 19:37
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