kregel

Sonntag, 20. Januar 2008

Brauchtumspflege

Bereits am nächsten Freitag werden erste Veedelzüge in Bonn beginnen und ich bin noch immer unsicher, welche Kostümierung dieses Jahr am angebrachtesten wäre. Selbstredend ist hierbei größte Sorgfalt vonnöten, schließlich habe ich nicht nur einen respektablen Ruf zu verteidigen sondern gelte seit jeher im Rheinländischen als Trendsetter für künftige Sessionen.

Natürlich sollte das Kostüm die dialektische Ausgelassenheit, baccanalische Fröhlichkeit und überschäumenden Lebensfreude des rheinländischen Karneval adressieren, aber auch die emanzipatorisch aufbegehrende Verhöhnung der französischen Besatzungsmacht ist traditionell wesentlicher Bestandteil meiner aufwendig gearbeiteten Kostüme. Neben diesen beiden Aspekten orientiere ich mich - auch um mich mir meiner Wurzeln im Süddeutschen Raum zu versichern - an Elementen aus der alten „Burefasnacht“ und darüber hinaus sollte auch eine Einordnung in einen liturgischen Kontext möglich sein. Schließlich wollte ich dieses Jahr mein Kostüm als eine Hommage an den großen Mann der Deutschen, nein Europäischen Politik verstanden wissen wollen, der im zurückliegenden Jahr seine äh äh äh gewichtigen Ämter im fernen München an die äh äh äh nächste Generation weitergegeben hat, deshalb ist es mir ein besonderes Anliegen heuer auch Rosenheimer Trachten zu zitieren. Andererseits sollte die Kostümierung natürlich auch nicht so aufwendig sein, dass das Gleichheitsprinzip als ein bis heute charakteristisches Merkmal des Karnevals dadurch verletzt werden könnte.

Die Beratungen mit zahlreichen Brauchtumsexperten dauern noch an. Nur noch eine Frage von Tagen also …

Dienstag, 13. November 2007

row well

“We keep you alive to serve the ship - so row well ... and live!”
[Galeerenkapitän in Ben Hur]

Donnerstag, 2. August 2007

Was vernünftig ist, ist wirklich

Was vernünftig ist, ist wirklich,
und was wirklich ist, ist vernünftig.
[G. F. W. Hegel: Grundlinien der Philosophie des Rechts]

So ein Fußbruch wäre ja kein Beinbruch, ist aber nach neuesten CT-Berechnungen nur ein Anbruch und ich bin nur noch Teilzeitgipsträger.

Dienstag, 29. Mai 2007

Ereigniskarte

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Dienstag, 13. Februar 2007

Vom Herr GOTT und Frau Monhaupt

Sollte es wider Erwarten doch einen Herr GOTT geben, (dieser hat uns in den letzten paartausend Jahren wahrhaftig wenig genug Anlass gegeben, daran auch nur im Entferntesten zu glauben) sollte es also dennoch einen Herr GOTT geben, einen lieben gar, wie man es mir in meiner Kindheit vergeblich hat beibringen wollen, dann sieht er ganz gewiss so aus, wie Wolfgang Borchert ihn in seinem expressionistischen Drama „Draußen vor der Tür“ beschreibt, das vor sechzig Jahren Uraufführung hatte: Ein gebrechlicher, hilflos und verwirrt wirkender alter Mann, der „januareisig", „graugestaubt" und „abgrundverstrickt" zu uns spricht: „Ich bin der Gott, an den keiner mehr glaubt und ich kann es nicht ändern“.

ZDF prime Time gestern Abend: Der Aufmacher der Nachrichtensendung „30 Jahre nach dem Deutschen Herbst“, Claus Kleber spricht von Opfern, die noch immer Opfer sind und Tätern, die nun frei kommen. Spricht nicht von Haftbedingungen, die Amnesty International oft und unwidersprochen als Folter bezeichnet hat - mitten in diesem vielbemühten „Der Rechtsstaat zeigt Größe“. Dann leitet er über zu einem so genannten „Gastkommentar“ und es spricht Margot Käßmann, Hanoveranische Landesbischöfin. Die sucht uns wortgewaltig zu trösten, dass die Taten noch weiter gesühnt werden müssen und werden. Denn, so die Frau Bischöfin, Brigitte Monhaupt wird sich vor Gott rechtfertigen müssen.

Und wenn dann der Herr GOTT und die Brigitte Monhaupt exklusiv bei Kerner auftreten – komplettiert etwa mit Verona Poth und Franz Beckenbauer sollte da doch die 50% Marke Zuschauerbeteiligung geknackt werden können – und der Moderator den „januareisig", „graugestaubt" und „abgrundverstrickten" Herr GOTT fragen wird, was er der Frau Monhaupt zu sagen habe. Diese wimpernschlaglange Stille die entsteht, wenn der allmächtige Herr GOTT dann an all das denkt, was er verhindern hätte können und besser auch verhindert hätte, die werde ich genießen. Aber ob einer das Zögern bemerken wird?



[Buster: Als der Herr GOTT Verona Poth einmal ein Bein stellte, 2007]

Mittwoch, 7. Februar 2007

Es ist sonderbar



[Buster: So war das heute, 2007]

"Es ist sonderbar, aber die Russen befinden sich schon seit langem unter der Herrschaft, ja, dem Joch des Wortes. Die Dänen haben ihren Kierkegaard hundert Jahre lang nicht gelesen; Stendhal war, bis er starb, für die Franzosen keineswegs eine Autorität; aber wenn bei uns irgendein Schullehrer aus einer Saratower Popenfamilie schreibt, daß es für das Wohl des Volkes gut sei zu lernen, wie man auf Nägeln schläft, dann fängt die Hälfte des Landes an, auf Nägeln zu schlafen. Dieser Gehorsam gegenüber dem geschriebenen Wort ist um so seltsamer, weil es allen außer Verrückten und Kindern klar ist wie der lichte Tag, daß hinter dem Wort nichts anderes als eine leblose Widerspiegelung der Wirklichkeit, ein Modell, steht. Und das auch nur im besten Fall; im schlimmsten Fall setzen sich die Leute an ihren Schreibtisch und erfinden alle möglichen Märchen, berauschen sich an dem Spiel »Leben«, indem sie Männer und Frauen, die nie existiert haben, Dinge tun lassen, die in Wirklichkeit niemals und von niemandem getan wurden."
[Wjatscheslaw Pjezuch: Die neue Moskauer Philosophie, 1989]

Donnerstag, 4. Januar 2007

eine Frage

„Der Philosoph behandelt eine Frage; wie eine Krankheit.“
[Wittgenstein: Philosophische Untersuchungen, 255]

Donnerstag, 9. November 2006

Neulich inne Ost-Zoo ne



„Das Agitier, das gab’s mal hier.
Nie wurde es ernst genommen,
da ist es umgekommen.“
[E. H. Bellermann: Menschs Tierleben]

[Buster: Frau S. die Elefantenflüsterin, 2006]

Montag, 30. Oktober 2006

Link-Besitzer

Also ich weiss ja nicht ob Sies schon wissen, aber seit heute bin ich Link-Besitzer, also ja was soll ich sagen: Ich habe einen ganz eigenen Link geschenkt bekommen! Das ist jetzt natürlich ziemlich viel Verantwortung: Ständig muss ich zum Beispiel nachprüfen, ob er noch da ist und auch ob er noch geht. Ja ja: So ein echter Link, das ist schon was anderes als so ein Tamagotscherl so ein Ei halt. Aber genug geredet, ich schau besser noch mal nach.

Donnerstag, 26. Oktober 2006

Zehn Jahre Reset ...

Es hat Bedürfnisse wie Schlafen, Essen, Trinken, Zuneigung und entwickelt auch eine eigene Persönlichkeit. Wird es vernachlässigt, stirbt es, durch Drücken des Reset-Schalters wird es dann einfach wiederbelebt ... Basho muss das vorausgeahnt haben:

„Es gibt ein Bleiben im Gehen,
ein Gewinnen im Verlieren,
im Ende einen Neuanfang.“

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Seit langen das beste...
Seit langen das beste Gedicht was ich gelesen habe....
Laura Kinderspiel - 12. Nov, 11:30
wow..
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BusterG - 17. Dez, 00:23
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BusterG - 17. Dez, 00:21
Natürlich ist das ...
... AUCH an Dich gewandt. Ich würde doch sonst nicht...
BusterG - 17. Dez, 00:21

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