Donnerstag, 29. Juni 2006

Jobmaschine WM

Die Arbeitslosenzahlen sinken. Allein durch die WM wurden – so schätzen Arbeitsmarktexperten – nahezu 50.000 neue Jobs geschaffen. „Insbesondere Würstchengriller, Bierdosenentsorger und Sexarbeiter seien krisensichere Jobs während des Turniers“, konstatierte Wirtschaftsminister Glos heute in einer eigens einberufenen Pressekonferenz. Nun aber gehe es darum, die „Gunst der Stunde konsequent zu nutzen“. Es könne nicht angehen, so Glos, dass konsumbereite Fans ernüchtert mit gefüllten Börsen abreisen, nur weil ihr Team aus dem Tournier ausgeschieden ist und forderte: „Wir müssen dieses unsinnige K.O.-System sofort beenden und wieder in eine neue Gruppenphase eintreten.“ Ein enger Merkel-Vertrauter sprach von sehr fruchtbar verlaufenden Verhandlungen zwischen der Bundeskanzlerin und dem FIFA-Chef Blatter. „Ziel ist in jedem Fall“, so Arbeitsminister Müntefreing, „die Meisterschaft zu verlängern bis zur Eröffnung der Winterolympiade in Garmisch.“

Neues aus dem Bundestag

Heute wurden im Bundestag mit der Mehrheit der Großen Koalition das Gleichstellungsgesetz und das Verbraucherinformationsgesetz beschlossen. Miroslav Kloses Anwalt hat heute Abend angekündigt, dass ab Morgen per einstweiliger Verfügung in Stadien von den Zuschauern nach jedem LU-KAS PO-DOL-SKI ein MI-RO-SLAV KLO-SE zu skandieren sei. Sohrab Bakhtiarizadeh, Nawaf Al Temyat und Marcus Hahnemann lassen derzeit prüfen, ob auch für sie noch skandiert werden muss, auch wenn sie nicht mehr am Turnier teilnehmen.

Verbraucherschutz-Minister Seehofer hat zwischenzeitlich darauf hingewiesen, dass das Verbraucherinformationsgesetz bereits bei der laufenden Finalrunde zur Anwendung kommen wird. Vor unattraktiven Spielen wird der Verbraucher ab morgen mit eingeblendeten Schutzhinweisen gewarnt: Wechselweise sollen die Hinweise „Fußball kann tödlich langweilig sein“ und „Der Genuss dieses Spiels kann die Fortpflanzungsfähigkeit negativ beeinflussen“ bei der Begegnung Italien gegen die Ukraine eingeblendet werden. Minister Seehofer wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass künftig Umetikettierungen gleicher Spiele wie etwa Tschechische Republik : Italien und Italien : Australien nicht mehr erlaubt seien. Inspekteure seien darauf geschult worden in solchen Fällen einzuschreiten und gegebenenfalls Spiele im Interesse des Verbrauchers vorzeitig abzubrechen.

Mittwoch, 28. Juni 2006

Ball rund muss in Tor eckig – ein kritischer Diskurs

Bundestrainer Jürgen Klinsmann hat vor dem WM-Viertelfinalspiel gegen Argentinien in einem Interview mit der Wochenzeitung „Die Zeit“ die Umsetzung seiner Philosophie auf allen Ebenen des deutschen Fußballs gefordert und zugleich seine Kritik an den Bundesliga-Klubs erneuert. Hier einige Ausschnitte der vom DFB ad-hoc einberufenen Aussprache:

Klinsmann: „Wenn man daran glaubt, muss diese Philosophie in der Trainingslehre, Trainerausbildung, in den Junioren-Nationalmannschaften des DFB und auch an der Basis in den Landesverbänden umgesetzt werden.“

Magath: „Die größten Ereignisse und Gedanken – aber die größten Gedanken sind die größten Ereignisse – werden am spätesten begriffen.“

Rehhagel: „Wichtig is auf'm Platz!“

Matthäus: „Aller Dinge sind entweder Anfang oder von einem Anfang hergeleitetes.“

Beckenbauer: „Vollendet heißt einmal das, außerhalb dessen, auch nicht einer seiner Teile zu finden ist. So ist etwa diese Zeit eines jeden Dinges vollkommen, außer der sich keine Zeit findet, die ein Teil dieser Zeit wäre.“

Calmund: „Da simmer dabei ! Dat is prima! VIVA COLONIA! Wir lieben das Leben, die Liebe und die Lust. Wir glauben an den lieben Gott und hab´n noch immer Durst.“

Klinsmann: „Wenn wir rausfliegen würden gegen Argentinien, ginge die Diskussion wieder los: Wäre es nicht besser gewesen, abzuwarten? Erstmal hinten dichtzumachen? Auf Konter zu lauern? Deshalb ist es auch so wichtig, dass wir weiterkommen, noch weiter, bis zum Endspiel. Vor allem, damit dieser Prozess das einzig entscheidende Gütesiegel bekommt: den Erfolg. Und wir werden ihm dieses Gütesiegel verpassen.“

Magath: „Jeder tiefe Denker fürchtet mehr das Verstanden-werden als das Mißverstanden-werden.“

Rehhagel: „Die Wege sind weit und die Gegner sind zahlreich.“

Beckenbauer: „Anlage nennt man die Anordnung seines Dinges, das über Teile verfügt – entweder dem Ort, dem Vermögen oder der Art nach.“

Klinsmann: „Im Moment warten alle das Ergebnis der WM ab.“

Mayer-Vorfelder: „Das Warten der Gerechten führt zu Freude.“

Matthäus: „Wenn das Unerwartete nicht erwartet wird, wird man es nicht entdecken, da es dann unaufspürbar ist und unzugänglich bleibt.“

Rehhagel: „Wir können jeden schlagen, wenn der Kopf frei ist.“

Calmund: „Der liebe Gott Weiß, daß ich kein Engel bin. So`n kleiner Teufel steckt doch in jedem drin.“

Magath: „Der Mensch ist ein vielfach verlogenes, künstliches und undurchsichtiges Tier, den anderen Tieren weniger durch Kraft als durch List und Klugheit unheimlich.“

Klinsmann: „Es muss ein gewaltiger Ruck durch Fußball-Deutschland gehen.“

Mayer-Vorfelder: „Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen anderen warten?“

Klinsmann: „Das, was wir machen, ist einfach internationaler Standard. Das ist der Fußball vom FC Barcelona, von Arsenal London, von Ajax Amsterdam. Zwischen den deutschen Topteams und diesen Mannschaften liegen Welten.“

Beckenbauer: „Vermögen heißt einerseits das Prinzip oder Bewegung oder Veränderung, das in einem verschiedenen Ding stattfindet, oder insofern dies ein verschiedenes ist.“

Klinsmann: „Ich gehe auf in dieser Tätigkeit, ja. Auf der anderen Seite lasse ich mich aber nicht auffressen.“

Matthäus: „Die Grenze des Zuträglichen ist das Genießen, die des Unzuträglichen das Nichtgenießen.“

Rehhagel: „Langfristig denken und kurzfristig handeln.“

Calmund: „Die Karawane zieht weiter, der Sultan hätt Doosch! Dä Sultan hätt Doosch! Dä Sultan hätt Doosch.“

Nebenjobs in der Halbzeitpause

Heute: Kanalinspektion beim Nachbarn dürchführen …

Bonn. (rk) Eine Warnung der Stadtwerke Bonn (SWB) verdient die besondere Aufmerksamkeit der Bürger. Unter dem falschen Vorwand, im Auftrag der Stadtwerke zu handeln, versucht danach ein Unternehmen "Kanalinspektionen" an der Haustür zu verkaufen.
Die Firma kündige ihre Mitarbeiter telefonisch an und vereinbare Besuchstermine. Die Kosten für die so genannten Kanalinspektionen im Abwassernetz in Höhe von 49,90 Euro sollen dann an der Haustür kassiert werden.
Dabei werde zu Unrecht eine Verbindung zu Stadt Bonn und oder Stadtwerken suggeriert. Das so agierende Unternehmen sei weder von den SWB noch von der Stadt Bonn beauftragt worden. (28.06.2006)

Dienstag, 27. Juni 2006

Nachlese

Das ist doch nein die schlafen doch im Stehen.
Das ist doch ist das denn die Möglichkeit.
Das sind doch Krücken. Ach du liebe Zeit.
Das gibt’s doch nicht. Das kann doch gar nicht gehen.

Die treten sich doch selber auf die Zehen.
Die spielen viel zu eng und viel zu breit.
Das sind doch nein das tut mir wirklich Leid.
Das sind doch Krüppel. Habt ihr das gesehen?

Na los geh hin! Das hat doch kein Zweck.
Seht euch das an, der kippt gleich aus den Schuhn.
Ach leck mich fett mit deinem Winterspeck.

Jetzt knickt der auch noch um, na und was nun?
Was soll denn das oh Mann ach geh doch weg.
Das hat mit Fußball wirklich nichts zu tun.

[Ror Wolf]

noch ein Senior ...

Streetfighter von anno dunnemals, zwischenzeitlich eine Kopie vom Strauss mit Genscherlocken. Heute räumt er seinen Stuhl im Bundestag und zieht als ‚senior fellow’ gen Princeton University …

„Deutsche Helden müsste die Welt, tollwütigen Hunden gleich, einfach totschlagen.“ [J. M. Fischer, 1982 im Pflasterstrand]

Montag, 26. Juni 2006

Hopp Schwyz

Der Fußballwahn ist eine Krank-
Heit, aber selten, Gott sei Dank.
[Joachim Ringelnatz, Turngedichte: Fußball]


Vor 52 Jahren, in der „Hitzeschlacht von Lausanne“ wurde mit 7:5 ein Spiel ausgetragen, das noch heute in der Statistik als das Spiel mit den meisten Toren an einer WM-Endrunde geführt wird: Österreich besiegt im Viertelfinale der Fußball Weltmeisterschaft die Schweiz vor heimischem Publikum nachdem diese bereits mit 3:0 vorne lag.

Der österreichische Tormann Kurt Schmied erlitt in der ersten Halbzeit einen Sonnenstich, durfte aber damals noch nicht ausgewechselt werden. Er taumelte in einem tranceähnlichen Zustand zwischen den Torpfosten umher. Die Schweiz erzielte so rasch binnen acht Minuten drei Tore, führte in der 23. Minuten mit 3:0 und schien der sichere Sieger zu sein. Der österreichische Masseur Ulrich versuchte nun, die Situation zu retten, stellte sich hinter das österreichische Tor und begann, den nahezu orientierungslosen Kurt Schmied zu dirigieren. Zusätzlich versuchte er den Tormann ständig während des Spiels mit Schwämmen und Wasserkübeln zu kühlen ...
Laut Umfrage der Isis Reasarch Group am letzten Freitag ist Schweizern der Sport mit dem runden Leder jetzt wichtiger als Sex. Die „kleine Schweiz“ im „großen Fußballzirkus“: Das klingt so niedlich und fordert Mitleid ein. Selten genug waren die Eidgenossen in den vergangenen 52 Jahren bei Weltmeisterschaften am Ball. Der Achtelfinaleinzug, als Gruppensieger und als einziges Team ohne Gegentor, hat gezeigt, dass die Mannschaft „nicht mehr die kleine, unbedeutende Schweiz“ ist, wie Torjäger Alexander Frei trotzig den Journalisten diktiert. Heute sollten müssen werden sie mit einem Sieg über die Ukraine das Viertelfinale erreichen, den größten Erfolg seit 52 Jahren.

Schweiz - Ukraine: 0:3 (n.E.)

„Bleiben wir bescheiden“, warnte Trainer ‚Köbi’ Kuhn seine viel versprechende Mannschaft die „unsere Fußballnation allmählich ins Delirium stürzt“ (Neue Zürcher Zeitung). Nicht dass aus der kleinen die größenwahnsinnige Schweiz wird.

Nachtrag: Heute haben sich große Teile des Spiels auch wie Sonnenstich angefühlt, ein Tor haben sie zuwenig und drei Elfmeter zuviel verschossen. Das Delirium immerhin bleibt den Eidgenossen vorerst ein unbekannter Sinneszustand.

Was für ein Leben! Was für ein Tod!

„Es war einmal ein Fußball, der war rundum glücklich, wenn er auf's Feld geworfen und von 22 Spielern hin und her getreten wurde. Er stieg und fiel, tanzte über den Rasen, rutschte quietschend von einem Fuß zum anderen, gab sich selbst einen jauchzenden Drall …“
Und dann kamen die Italiener und sagten 'tutto bene' …

„... Der Fußball stöhnte tief und weh auf und hauchte sterbend seine letzten Worte: ‚Wer nicht mit mir umgehen kann, wie soll der mich verstehen? Wenn doch solche Geschöpfe ihre dummdreiste Nase nicht in anderer Leute Angelegenheiten steckten (…) Was für ein Leben! Was für ein Tod!’“
[Helmut Wördemann: Der ermordete Fußball]

JJ1 lebt!

Also seit Wochen gab es für mich kein anderes Thema als die neuesten Problembärnachrichten. Bär vom Österreichischen Auto angefahren, Bär von finnischem Hund fast gestellt, Bär dringt in Hühnerstall ein, Bär lässt sich durch Bärin nicht locken, Bär von Wandergruppe gefilmt, Bär ins Bla bla-Tal entwischt und dergleichen mehr. Es war wie eine Sucht, ich brauchte täglich eine größere Dosis und zu meinem Glück war JJ1 auch ein richtiger toller Hecht der allen amerikanischen Fallen, finnischen Bärenjägern und dem gemeinen bayerischen Politiker keck trotzte.

Jetzt wollen sie uns glauben machen ein bayerischer Jäger, der wegen bereits ausgesprochener Morddrohungen anonym bleiben will, hätte den gewitzten JJ1 im Handumdrehen erschossen. Es kann sich nur noch um Stunden handeln und für die Massenmedien wird ein von Motten zerfressenes Bärenfell hochgehalten, das letzte Nacht im Bayerischen Landesmuseum für Völkerkunde aus dem Mottobild "Jungsteinzeit" entfernt wurde, als untrüglichen Beweis für den Mord Jagderfolg. Dann werden die wenigen Kameras, die nicht auf Beckenbauer, Beckham und Beckmann gerichtet sind, und ein Bärentrauerbeauftragter vom WWF von Waldhörnern in Moll akustisch untermalt ein paar bittere Tränen der Wehmut weinen um sich schleunigst wieder in den nächstbesten Autokorso zurückzubegeben.

Tatsächlich hat „Che Uno“, wie er von seinen engsten Kampfgefährten gerne genannt wird, im medialen Schatten der Weltmeisterschaft längst den Befreiungsausschuss Südbayern (BASB) gegründet und die Alpen zur Politikerfreien Zone proklamiert. Die Widerständler sollen sich derzeit im Schloss Neuschwanstein verschanzt haben und ernähren sich von japanischen Touristen. Zahllose Bären haben sich zwischenzeitlich von Italien aus in Richtung Norden in Bewegung gesetzt und arbeiten am Manifest der unterdrückten rastlosen Rächer. Die finnischen Bärenhunde und die in Alpennähe logierenden Holländer wurden zur überstürzten Abreise genötigt, die amerikanischen Bärenfallen in einer Nacht- und Nebelaktion von maskierten Naturschützern mit Schweißbrennern zu modernen Skulpturen modelliert und im Kurpark von Bad Tölz einbetoniert. Stoiber, fernmündlich vom letzten CSU-Anhänger in Füssen vorgewarnt, hetzte unter dem Vorwand, es herrsche Weltmeisterschaft, nach Berlin und erwägt nun doch das Amt des Wirtschaftsministers im fernen Preußischen anzunehmen. Aber wenn der Che Uno erstmal so richtig in Rage ist, ist es nur eine Frage der Zeit, dass er dem Beckenbauer seinen WM-Hubschrauber kapert, sich eine der zahllosen darin herumliegenden rot-weißen Krawatten umbindet und gemeinsam mit Netzer eine blitzsaubere Analyse des Viertelfinalspiels gegen Argentinien liefert noch bevor dort die erste gelbe Karte gezeigt werden wird …

Sonntag, 25. Juni 2006

Kaspars Lied

Hier im ird'schen Jammerthal
War' doch nichts als Plack und Qual,
Trüg' der Stock nicht Trauben;
Darum bis zum letzten Hauch
Setz' ich auf Gott Bacchus Bauch
Meinen festen Glauben!

Eins ist Eins und Drei sind Drei!
Drum addirt noch zweierlei
Zu dem Saft der Reben.
Kartenspiel und Würfellust,
Und ein Kind mit runder Brust
Hilft zum ew'gen Leben!

Ohne dies Trifolium
Gibt's kein wahres Gaudium
Seit dem ersten Uebel.
Fläschchen sei mein ABC,
Würfel, Karte, Katherle
Meine Bilder-Fibel.

[Friedrich Kind (vor 163 Jahren gestorben):
Der Freischütz, No. 4. Lied]

Samstag, 24. Juni 2006

Waterloo - Lalalalalalalalala ...

Die Hölle ist bekanntlich der Ort, an dem die Deutschen Polizeigewalt haben, die Schweden die Schauspieler sind, die Italiener für die Verteidigung verantwortlich zeichnen, die Franzosen die Straßen bauen, die Belgier den Kindergarten beaufsichtigen, die Engländer in der Küche werkeln, Iren als Ober fungieren, Griechen regieren und Holländisch gesprochen werden muss.

My my, at waterloo napoleon did surrender
Oh yeah, and I have met my destiny in quite a similar way
The history book on the shelf
Is always repeating itself

Waterloo - I was defeated, you won the war
Waterloo - promise to love you for ever more
Waterloo - couldn’t escape if I wanted to
Waterloo - knowing my fate is to be with you
Waterloo - finally facing my waterloo

Wir kaufen ihre Holzregale, Kinderbücher und Autos mit Ecken (früher, those were the days!. Sie liefern uns zu jedem Knäckebrot einen Inbusschlüssel bis die Werkzeugkiste platzt. Sie kommen zu uns, trinken zwei Stunden fröhlich vor sich hin und kotzen über die Reling vom Butterschiff. Wir schicken dann als Gastarbeiter unsere Ärzte und abgehalfterte Chef-Hostessen Eigentlich eine recht unkomplizierte Koexistenz, wenn wir nicht hin und wieder Fußball gegeneinander spielen müssten.

My my, I tried to hold you back but you were stronger
Oh yeah, and now it seems my only chance is giving up the fight
And how could I ever refuse
I feel like I win when I lose

Waterloo - Lalalalalalalalala ...

Wenn man jemanden umgangssprachlich als alten Schweden bezeichnet, ist das eine kameradschaftliche Anrede, ähnlich wie „alter Freund“. Vermutlich stammt die Bezeichnung aus der Zeit nach dem 30-jährigen Krieg: Der preußische Kurfürst Friedrich Wilhelm I. warb damals erfahrene schwedische Soldaten als Ausbilder an, da diese für ihren „fürtrefflichen Drill“ (Heinrich von Treitschke) bekannt waren. Im Heer wurden diese schwedischen Soldaten kurzerhand „alte Schweden“ genannt, und im Laufe der Zeit erlangte der Begriff allgemeine Bedeutung. Der Schwede spielt allerdings noch heute, als ob Gustav Adolf der Trainer wäre.

Sieben verschiedene Sorten Kuchen und Plätzchen sollte man früher in Schweden einem Gast anbieten um zu zeigen, das man es zu etwas gebracht hat. Elchkuchen sollte immer dabei sein, wenn en glad människa zu bewirten ist.

Auch andere Redensarten wie „die Schweden kommen“ als Warnung bei drohender Bedrängnis oder „jemandem den Schweden wünschen“ - d.h. Unglück wünschen - erinnern an die Zeit des 30-jährigen Krieges: Nach dem Tode des schwedischen Königs Gustav Adolf in der Schlacht von Lützen war es zu zahlreichen Plünderungen und Brandschatzungen durch die Schweden gekommen. So mancher alte Holsteiner klopft heute noch respektvoll an sein Holzbein, wenn die großen Fähren aus Schweden anlanden …

And how could I ever refuse
I feel like I win when I lose

Waterloo - Lalalalalalalalala ...
Waterloo - finally facing my waterloo
[Abba: Waterloo]

Freitag, 23. Juni 2006

Schweiz - Südkorea

Seit Tagen werden wir mit Bildern malträtiert die liebreizende Koreanische Fans zeigen, die nach stundenlangem ergebnisunabhängigem Jubel in die eigens dafür mitgebrachten blauen Säcke den Unrat der Berliner Fanmeile räumen und dabei unentwegt in die Kamera lächeln. Selbst hartgesottene Beobachter werden zu Tränen gerührt. Dirk Advocaats Rechnung ist aufgegangen.

Wackere Eidgenossen Verschwörungstheoretiker Investigative Journalisten haben jedoch zwischenzeitlich aufgedeckt, dass
  • die Koreanischen Fans Schauspieler waren, die im Dschungelcamp für diesen Auftritt monatelang vom „kleinen General“ persönlich trainiert wurden.
  • das öffentlich-rechtliche Kamerateam aus Praktikanten bestand, die nach Abschluss der Dreharbeiten eine wochenlange Huyundai-Probefahrt absolvieren durften.
  • der ergebnisunabhängige Jubel der Fans lediglich der Tatsache geschuldet ist, dass in der Kürze der Zeit kein Ergebnissensor unter der Haut implantiert werden konnte.
Auch das verblüffend durchgängig starke Spiel der koreanischen Sportler auf dem Grün sollte spätestens dann kein Geheimnis mehr sein, wenn die allgegenwärtigen FIFA-Kontrolleure sich einmal die Mühe machen würden, die Rückenklappe der Spieler zu öffnen. Spätestens dann wären wir von der Knute des Dirk Advocaats befreit, der sich beleidigt ins Reich des Bösen verkrümeln würde. Die Stunde der öffentlich-rechtlichen Massenmedien würde schlagen die ob der wiedergewonnenen Pressefreiheit endlich wieder darauf hinweisen dürften, dass der Koreaner Atombomben baut (komme jetzt keiner mit kleinlichen geographischen Differenzierungen), durch ständige Bankenkrisen unser Wirtschaftssystem in den Abgrund stürzt, Menschen klont oder dies vorgibt zu tun, aus putzigen kleinen Landschildkröten unförmige Schiffe baut, den ganzen Tag Hunde isst und wahrscheinlich noch immer vom meistdekorierten Soldat in der Geschichte der amerikanischen Streitkräfte regiert wird.

Die Schweiz hingegen ist die Wiege der Demokratie und der Befreiungsbewegungen gegen Unterdrückung und seit Jahrzehnten der ideale Ort für ihr Liebstes.

Entscheiden Sie jetzt, welche Mannschaft Sie anfeuern wollen.

Wortwahn

Sloterdijk mault über Torschützenorgasmen (Spiegel) und nationale Erregungsgemeinschaften (Spiegel), Fußballgegner drohen mit offensiver Sinnproduktionsdrosselung (Perlentaucher), der Einzelhandel ruft nach einem Fahnenbevorratungsgesetz (Spiegel) das sicherstellt, dass für jeden Pubertäter (Spiegel) ausreichend Trash-Utensilien (Spiegel) mit Landesfarbenapplikationen (Spiegel) zur Verfügung stehen um damit ordentlichen Problempatriotismus (Spiegel) betreiben zu können.

Wer den Terror des Ticket-Spam (Spiegel) bislang überlebt hat, macht es sich kommod als couch potato und mutiert zum Bier-Chips-und-Sofamuffel (Tagesspiegel), der per se schon verdächtig ist, der Gruppe der Unterschichtsdeutschen (Spiegel) zugehörig zu sein. Im Trauten Heim, völlig den Launen des Hostbroadcasters (Spiegel) ausgesetzt, müht er sich mit unverständlichen, weil viel zu kleinen Bild-in-Bild-Einblendungen (Süddeutsche Zeitung) ab und auch der massiven Einsatz von Fatburn-Cookies (Spiegel) kann das sich aufschwingende Gewichtsrisiko (RP-Online) nicht mehr abwenden.

Angesagter ist fraglos der Public-Viewer (Spiegel) der fürs Publicviewing (Spiegel) Public-Viewing-Bereiche (RP-Online) aufsucht die mit Public-Viewing-Rechten (Perlentaucher) ausgestattet sein sollten und ein echtes Alternativprogramm darstellen angesichts der Loungifizierungen (Tagesspiegel) der Fußballarenen in denen Hooliewatcher (Tagesspiegel) ohne jedes Ballfeeling (Süddeutsche Zeitung) die zahllosen Fitness-Fachwirte (Süddeutsche Zeitung) und schwäbisch oder sächsisch sprechenden Gefühls-Brasilianer (Süddeutsche Zeitung) im Zaune halten die unmittelbar nach dem Abpfiff solange als Autokorsianer (Tagesspiegel) um die Siegessäule sputnicken bis der Sprit ausgeht und sie sich müde zum rechtzeitig zur WM vom ADAC kreierten Themencamping (RP-Online) zurückziehen.

[Credits: Lothar Lemnitzer und Tylman Ule, zwei Sprachwissenschaftler an der Uni Tübingen, werten in der Wortwarte regelmäßig Online-Medien aus auf der Suche nach neuen Wortschöpfungen. Betrachtet wurde hier die Sportberichterstattung der letzten zwei Wochen.]

Post scriptum schreibt der Spiegel gleich die nächste Narretei:

„Wenn er über das Bein eines deutschen Nationalspielers streicht, ‚palpieren’ heißt das, melden ihm die Finger eine Gewebeverhärtung …“
AUS AUS AUS JETZT!

Der obszöne Abgrund ...

Da wird einer geboren im heimeligen Solothurn am 23.6.1931. Ganz Eidgenosse lernt er zunächst den Bankkaufmann und arbeitet in einer Bank. Er kämpft sich durch den Schweizer zweiten Bildungsweg, studiert Nationalökonomie in Genf, Bern und Berlin, habilitiert in Bern um schließlich einer der Soziologen der APO zu werden: Zunächst an der Uni Bochum, dann an der FU Berlin. Soweit so gut, aber wie viele Soziologen und Bankkaufmänner finden sich in Kindlers neuem Literatur Lexikon und im Kritischen Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur?

ICHWERWOWIRICH

Ist mein Hirn ein Fremder oder eine Fremde?
Wo bin ich, wenn Ich ein Anderer ist?
Was wären meine Hände ohne meine Augen?
Was tun meine Ohren ohne meine Füsse?
Was wäre mein Mund ohne meine Zunge?
Dürfen meine Hände alles, was mir verboten ist?
Was wäre meine Zunge ohne meinen Mund?
Was weiss ich von meinen Händen?
Was weiss ich von meinem Hirn, meinen Augen, meiner Nase, meinem Geschlechtsteil?
Mache ich mich oder werde ich gemacht oder gibt es etwas Drittes?
Sich einzeichnen in die eigenen Augen, bis es fremde sind.
Was macht ein Glied ohne Körper?
Da er nicht einer, sondern mehrere zugleich ist, kann er nicht sich selbst wählen (Cioran).
Die strengen Ichs lachen. Sie erzählen sich viele Geschichten, ohne sie zu erzählen.
Die Gesellschaft, ohne mich, bleibt Gesellschaft.
Das Kapital ohne mich bleibt Kapital.
Das Kapital ohne die Andern gäbe es nicht.
Gibt es Bilder ohne die Andern?
Hat man mich erfunden?
Ich schreibe und male mit der Hand und ich male und schreibe nicht mit der Hand; mein Hirn macht es.
Das Profil einer Frau, frontal.
Das Profil eines Mannes in einer Frau.
Wahr-Nehmung ist eine Wüste.
In meinem Kopf leben gegen meinen Willen die Bauern und Knechte weiter, meine Vorfahren. Sie machen sich über mich lustig.
Die Sprache der Gesichter
Warum bin ich nicht meine Mutter.
Ich wäre früher gern mein Vater gewesen, weil er jung gestorben ist.
Die Tatsachen häufen sich.
Ein paar Jahre lang war ich eine blonde Indianerin.
Warum setzt man sich Dinge in den Kopf.
Warum lässt m an sich Dinge in den Kopf setzen.
Auch ich sage Ich
Gefängnisse.
Jedes Haus ist zu klein.
Ein Freund zeigt auf eine Zündholzschachtel und sagt: das Labyrinth.
Wie erinnert man sich als Fledermaus?
Gewalt und Chaos. Sonst ist alles in Ordnung.
Von Fröschen, Knöpfen, Haarbüscheln, Augen und meiner Verstörung.
Ist es derselbe Gerichtssaal?
Der obszöne Abgrund.

[Urs Jaeggi, Text zur Finissage der Ausstellung "Sehen und Denken 22",
Akademie der Künste, 17. Oktober 2004, Berlin]

Donnerstag, 22. Juni 2006

... yes I said yes I will Yes.

"I want to give a picture of Dublin so complete that if the city one day suddenly disappeared from the earth it could be reconstructed out of my book." (James Joyce zu Ulysses)
Regisseur Joseph Strick verfilmte den angeblich unverfilmbaren Klassiker mit Barbara Jefford, Milo O´Shea und Maurice Roevers. Kartenmaterial für Nachtwanderer findet sich hier.

“ … and I thought well as well him as another and then I asked him with my eyes to ask again yes and then he asked me would Iyes to say yes my mountain flower and first I put my arms around him yes and drew him down to me so he could feel my breasts all perfume yes and his heart was going like mad and yes I said yes I will Yes."

21:49 Uhr

Japan – Brasilien 1 : 3

der leere Spielplatz –
im Sandkasten ein Förmchen
voll Frühlingsregen

[Maurice Sippel]

gimmie some pain

Some people say that you can't - (no no no)
No matter how good you are
And some people say, they can't move - (no no no)
No matter where they are

Gimmie, gimmie, gimmie some good times
Gimmie, gimmie, gimmie some pain

Vor 32 Jahren zwingt Jürgen den Klassenfeind im Hamburger Volksparkstation in die Knie.
Vor 26 Jahren tut Kopfballungeheuer Horst Hrubesch ihn zweimal rein und spricht die noch heute unvergessenen Worte: „Da hab ich gedacht, da tu ich ihn ihm rein in ihn ihm sein Tor.“
Vor 20 Jahren kommt Gott persönlich im Viertelfinale nach Mexiko-Stadt zu Besuch und hilft den Argentinien aus.

No matter how ugly you are
You know to me it all looks the same

Rain from the morning in the blue clouds
Now just shining up with dew
Riding through the city in their big cars
And me, I ain't got nothing to do

Gimmie, gimmie, gimmie some good times
Gimmie, gimmie, gimmie some pain

Euer Tag also, ihr Gruppenletzten blauen Samurai: Letztmaliges Bonner anfeuern daher heute mit einem rustikalen Haiku kigo von Bashô (Üb. D. Krusche):

Flöhe, Läuse -
die Pferde pissen nahe
bei meinem Kissen

Jetzt geht’s gegen Brasilien um eure Ehre jede Menge Karma.

Don't you know things always look ugly
To me they always look the same

Oh, gimmie, gimmie, gimmie some good times
Oh, Gimmie, gimmie, gimmie some pain

[Lou Reed - Gimmie some good times]

Memorabilien

„Manche Leute drücken nur deshalb ein Auge zu,
damit sie besser zielen können.“

Über den großen Regisseur, zum 100. Geburtstag schreibt Volker Schlöndorff heute

„Jeden Ernst pariert er mit einem Witz. Das hat ihm den Ruf eingetragen, ein Zyniker zu sein. Für ihn war das aber eine Frage der Würde. Was wirklich ernst ist, behält man für sich. Seine Moral verkauft er nur in Schokolade verpackt.“

Morris Rosenfeld, der jiddische Poet des New Yorker Ghettos, starb vor 83 Jahren.

Such mich nicht, wo Mirten grünen,
Vögel singen, oder Fontänen spritzen.
Dort wirst du mich nicht finden.
Wo Leben an Maschinen verwelken,
Zähne knirschen und Ketten klirren
ist mein Ruheplatz.
Und liebst du mich wirklich,
dann komm zu mir
und mach ihn mir süß,
diesen Ruheplatz.

[Majn rue-plaz, Übersetzung Helena Frank]

Rosenfeld (1861-1923) war russischer Jude und emigrierte 1886, in der Zeit der Massenauswanderung osteuropäischer Juden, nach Amerika aus. Dort verdiente er sein Geld als Konfektionsarbeiter. Weitere Gedichte bei Gutenberg.org.

Grillt da wer ...

... oder stinkt es?

WM 2006 - Gegendarstellung

Liebe zahllose WM 2006 Leserinnen und zahllose WM 2006 Leser! In letzter Zeit häufen sich die WM 2006 Vorwürfe, dass es im diesjährigen WM 2006 WM-Tippspiel mit unrechten WM 2006 Dingen zugehen würde. Von (noch) unerklärlichen WM 2006 Manipulationen durch mich ist die Rede, fusch und dergleichen mehr, üble WM 2006 Vorwürfe werden gegen einen jederzeit tadellosen, unglaublich belesenen, integren und lebenserfahrenen WM 2006 Tipper antizipiert artikuliert, der sich selbstlos von allen Gemeinplätzen der WM 2006 Spaßgesellschaft verabschiedet hat, um die selbstverleumdende Gemeinschaft der WM 2006 Freundschaft (дружба) zu gründen. Ein WM 2006 Fiesspiel ohne Beispiel in der WM 2006 Kohlenstoffwelt und wer am WM 2006 Ende die Glitzerung der Tipperinnenkönigin der WM 2006 in den WM 2006 Händen hält, wird rückblickend sicher anders objektiver über die für mich so unsagbar schwere Zeit der WM 2006 urteilen in der ich so unsagbar viele überaus unsagbar geschätzte WM 2006 Kameradinnen und unsagbar geschätzte WM 2006 Kameraden ... bla bla bla … (technische Störung, wir bidden um irgendein Verständnis) …

Am Tag als sie Ballkontakt aufnahmen ...

Frau Merkel will in dem ganzen Fahnenschwingen und Autokorsieren ein großes Potential für Deutschlands Zukunft entdeckt haben, ab dem Achtelfinale werden wir daher im Sinne des großen Ganzen alle zwangsgeschunkelt. Wir bitten um ihr Verständnis. Die Anzahl der Goleo-Käufe pro Spieltag ist ab heute wettbewerbsdifferenzierendes Merkmal, teilt die Verbraucherzentrale mit. Geschätzte Entfernung zum Endsieg: Vier. Individualdiagnose: Fernverärgerung durch notorische Arbeitsverweigerung bei gleichzeitigem VIP-loben (Stichwort: "Firlefranz" [Kristof]).

Ab Juli dann wöchentliche Autokorsi für alle vorgeschrieben bis zur Vollbeschäftigung, so Müntefering. Klaus Christian Kleinfeld, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG sieht hier einen neuen Megatrend und hat die Schaffung von mindestens 10.000 neuen Ausbildungsplätzen zum Digitalfahnenschwenker und –fahnenhalter an PKWs angekündigt. Der ADAC fordert den Bau neuer Autobahnen für Autokorsaren. Vertreter der FDP wünschen sich mehr Bürgerfreiheit für den täglichen Autocorso und Hitzlsberger für alle, Mitglieder der Grünen klagen Wahlfreiheit für Fahrradkorsi ein, das bunte BundesVerfassungsgericht berät noch in der Halbzeitpause. Die Partei LinkePDS fordert Opel Autos und Benzingutscheine für alle, damit auch sozial Benachteiligte Klose Waldmeister werden können. Frau Merkel prüft noch mal, ob der Deoroller sitzt und geht lachsfarben …

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Seit langen das beste...
Seit langen das beste Gedicht was ich gelesen habe....
Laura Kinderspiel - 12. Nov, 11:30
wow..
..echt "hot" diese Sonnenblumen.. seit langem die beste...
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huflaikhan - 28. Aug, 08:25
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Ich mag sowas ja sehr gerne lesen, vor allem richtig...
huflaikhan - 26. Dez, 16:15
Hatschi
... ok, bin wieder auf dem Boden der Tatsachen.. ;-)
jump - 17. Dez, 19:18
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Ja genau, also doch schon gar sooo weit ;-).
BusterG - 17. Dez, 00:26
Das ist in der Nordeifel:...
Das ist in der Nordeifel: Heimbach in Nebel und Sonnenschein.
BusterG - 17. Dez, 00:24
Geschätzte Wassertemperatur:...
Geschätzte Wassertemperatur: ca zwei Grad, also vielleicht...
BusterG - 17. Dez, 00:23
Danke
Danke
BusterG - 17. Dez, 00:21
Natürlich ist das ...
... AUCH an Dich gewandt. Ich würde doch sonst nicht...
BusterG - 17. Dez, 00:21

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