Dienstag, 7. November 2006

Ein Glas Wodka …



„Das Leben und dazu eine Katze,
das ergibt eine unglaubliche Summe,
ich schwör's euch!“
[Rainer Maria Rilke]

Ein Glas Wodka trinkt Mensch in Russland auf die Seele eines geliebten verstorbenen Tiers. Sie liebte englische Punkmusik und Sonnenstrahlen auf Fensterbänken. Zwölf Jahre und ein Monat alt ist sie heute aus der Narkose nicht mehr aufgewacht. Sie hat ein wirklich großes Glas verdient. Und schön ist auch: Ganz schön viele Menschen haben heute ein Glas Wodka für ihre Seele getrunken …

Mittwoch, 1. November 2006

Bin mal kurz weg …



[Buster: Als einmal an ein Betreten des Himmels gar nicht zu denken war, 2006]

"Anstrengung ist für edle Geister eine Stärkung" lesen wir beim ollen Seneca, vor rund 2000 Jährchen inne 'Sinngedichte'. Was weiss der schon vom geblogge? Ja ja das Geblogge is wie Maloche auffer Ölplattform in Nordnorwegen. So ein paar Tage schuften was die Taste hergibt, Bordeauxgischt schbritzt über die salzzerfressene Reling aus Pistazienkernen. Andererseits auch Maronen satt und Trollinger dazu – Mensch muss wohl schwäbisch geboren und dennoch die 40 im befreundeten Ausland erreicht haben, um solches heftig zu goutieren. Immer jedenfalls ein paar gefällige Zitate aus der Handbibliothek einstreuen zur Verbesserung der Peristaltik - an der Verdauung wird schliesslich geschdorbn un nich an Kulturlosigkeit. Prüfen biddeschön allzeit, ob vielleicht nicht auch ein genehmer Lyriker verschieden ist. Und noch generös eine Handvoll bunte Bilder aus einer der Parallelgalaxen einstreuen und … eh ich mich versehe ist schon wieder Landgang angesagt, Kohlenstoffwelt pur! Aber aber aber … bald auf diesem Kanal erstmals auch hier Katzencontent (jetzt mit 10% mehr Wagner!), ein Exklusiv-Interviev von Beckmann mit Buster, alles über die Reinigungskraft von Morgenurin und Tipps und Tricks im Umgang mit Untoten am Beispiel von Andreas (formerly known as Semmel) ... dranbleibn!

Dienstag, 31. Oktober 2006

Busters brillante ...

Busters brillante Business-Bläne (Teil 246.):
Echthaarverkürzung: Pro Strähne nur 50 Cent

Abweisung und Rechtfertigung des Leides



[Buster: Als einmal ganz viele Säulen den Blick versperrten, 2006]

„Die Zeit verzehrt die Kinder der Zeit“ schreibt Kierkegaard in seiner ‚Abweisung und Rechtfertigung des Leides’ und alljährlich wiederkehrend im Herbst spielt sich bei mir eine Miniaturgroteske ab: Im Gegensatz zum Frühjahr stelle ich die Uhren in meiner Wohnung nicht um. So kommt es, dass ich mich jedes Mal beim Anblick einer Uhr kindlich über die „zurückgegebene“ Stunde freue. Das geht rund einen Tag wirklich gut und jede Uhr in meiner Wohnung führt zur kurzfristigen Erheiterung und transformiert mich zum glucksend-blubbernden Siebenjährigen und auch Kierkegaard gibt mir recht: „Nur vom Verwandelten können Verwandlungen ausgehen“.

In der zweiten Phase und die kommt in aller Regel nach spätestens 24 Stunden, bin ich schon nicht mehr in der Lage zu differenzieren zwischen umgestellten Uhren im öffentlichen Raum und den nicht umgestellten Uhren in meiner Wohnung. Die Folge ist unausweichlich: Ich stelle zurückgestellte Uhren im Geiste nochmals zurück und verpasse Züge, stehe vor geschlossenen Supermärkten und verpasse am Ende sogar die Telenovela. „Die Wahrheit ist immer in der Minderheit“ versuche ich mich mit Kierkegaard zu beruhigen aber Verwirrung verbreitert sich klebrigzähausdauernd und führt schließlich unausweichlich und alljährlich unerbittlich zur letzten Phase.

„Es ist Talent nötig zum Zweifeln, aber es ist schlechterdings kein Talent nötig zum Verzweifeln“ nennt das Kierkegaard und ich trau bereits keiner Uhr mehr: Insbesondere nach dem Aufstehen kann ich minutenlang eine Uhr anstarren und stelle im Geiste mehrfach die Uhr vor und zurück bis ich schließlich kapituliere. Dann gebe ich mich dem Alkohol hin, stelle alle neun Uhren im Haushalt mehrfach um als gelte es die Weltzeit abzubilden und lese immerfort Kierkegaards ‚Abweisung und Rechtfertigung des Leides’. Und - was soll ich sagen - tatsächlich, so ist das:

„Ein einzelner Mensch kann einer Zeit nicht helfen oder sie retten, er kann nur ausdrücken, dass sie untergeht“.

Montag, 30. Oktober 2006

Auf einmal aber



[Buster: Als einmal der Himmel verschwunden war, 2006]

Auf einmal aber kommt ein großes Sterben.
Die Wälder rauschen wie ein Feuermeer
Und geben alle ihre Blätter her
Die in dem leeren Luftreich blind verderben.
Die Tiere schreien in dem kalten Neste.
Die Raben steigen in die Abendröte.
Und plötzlich darret trocken das Geäste.
Die Schiffer aber fahren trüb im Ungewissen,
Auf grauem Strom die großen Kähne treibend
In schiefen Regens matten Finsternissen.
Durch leerer Brücken trüben Schall, und Städte
Die hohl wie Gräber auseinanderfallen,
Und weite Öden, winterlich verwehte.
Kurz ist das Licht, das Stürme jetzt verdecken.
Und immer knarren laut die Wetterfahnen
Die rostig in den niedern Wolken stecken.
Und viele Kranke müssen jetzt verenden,
Die furchtsam hüpfen in den leeren Zimmern,
Zerdrückt im Leeren von den hohen Wänden.

[Georg Heym: Auf einmal aber kommt ein großes
Sterben, 1911. Gedichte bei Gutenberg-DE]

Link-Besitzer

Also ich weiss ja nicht ob Sies schon wissen, aber seit heute bin ich Link-Besitzer, also ja was soll ich sagen: Ich habe einen ganz eigenen Link geschenkt bekommen! Das ist jetzt natürlich ziemlich viel Verantwortung: Ständig muss ich zum Beispiel nachprüfen, ob er noch da ist und auch ob er noch geht. Ja ja: So ein echter Link, das ist schon was anderes als so ein Tamagotscherl so ein Ei halt. Aber genug geredet, ich schau besser noch mal nach.

Homasch à ...



Doitschland findet (endlich!!!) das SubberKuLTuR -PLoG ...

"Wir gehören einer Zeit an, deren Kultur in Gefahr ist,
an den Mitteln der Kultur zugrunde zu gehen."
[F. W. Nietzsche: Wie man wird was man ist]

Sonntag, 29. Oktober 2006

Zu bunt ...



[Buster: Als es einmal zu bunt wurde in Waiblingen ums Eck, 2006]

„Der gereizten Leidenschaft ist keine Torheit zu bunt.“
[J. C. F. Schiller: Kabale und Liebe]

Samstag, 28. Oktober 2006

Die dritte Kammer



[Bittermann, Doka: Die dritte Kammer. Geheime Gärten]

schicht I (petrarca)
aber der kuppe weithinsichtbarkeit!
fast immer ist sie im äuge mir. Wind-

wunde. di sich nicht schließt, krumm
holz, kriechholz, kargn flors abbiß,

wo über spitzign schöner, dornicht
im gegnmistral . . . wi er brieflich ver

sichert. gleich zwei hubschrauber,
schwarz, keine brief-perspektive,

eng zirkelnd überm karrée. rotoren
geschrapp; in zackn flucht der

mauersegler. di schrillend unter
tauchn in kurzgehaltner, dekapi

tierter luft. luft!, steigeisn der atem!
mittag der ausdünnt. dann ferne.

[Thomas Kling: morsch. Gedichte 1996]

Freitag, 27. Oktober 2006

On no work of words



[Buster: Als einmal kein Zug kam, 2006]

On no work of words now for three lean months in the
bloody
Belly of the rich year and the big purse of my body
I bitterly take to task my poverty and craft:

To take to give is all, return what is hungrily given
Puffing the pounds of manna up through the dew to heaven,
The lovely gift of the gab bangs back on a blind shaft.

To lift to leave from treasures of man is pleasing death
That will rake at last all currencies of the marked breath
And count the taken, forsaken mysteries in a bad dark.

To surrender now is to pay the expensive ogre twice.
Ancient woods of my blood, dash down to the nut of the seas
If I take to burn or return this world which is each man's
work.

[Dylan Thomas: On no work of words. Collected Poems 1934 – 1953]

Donnerstag, 26. Oktober 2006

Zehn Jahre Reset ...

Es hat Bedürfnisse wie Schlafen, Essen, Trinken, Zuneigung und entwickelt auch eine eigene Persönlichkeit. Wird es vernachlässigt, stirbt es, durch Drücken des Reset-Schalters wird es dann einfach wiederbelebt ... Basho muss das vorausgeahnt haben:

„Es gibt ein Bleiben im Gehen,
ein Gewinnen im Verlieren,
im Ende einen Neuanfang.“

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Seit langen das beste...
Seit langen das beste Gedicht was ich gelesen habe....
Laura Kinderspiel - 12. Nov, 11:30
wow..
..echt "hot" diese Sonnenblumen.. seit langem die beste...
jump - 6. Sep, 11:53
Danke
Danke
huflaikhan - 28. Aug, 08:25
Ich mag sowas ja sehr...
Ich mag sowas ja sehr gerne lesen, vor allem richtig...
huflaikhan - 26. Dez, 16:15
Hatschi
... ok, bin wieder auf dem Boden der Tatsachen.. ;-)
jump - 17. Dez, 19:18
So weit!
Ja genau, also doch schon gar sooo weit ;-).
BusterG - 17. Dez, 00:26
Das ist in der Nordeifel:...
Das ist in der Nordeifel: Heimbach in Nebel und Sonnenschein.
BusterG - 17. Dez, 00:24
Geschätzte Wassertemperatur:...
Geschätzte Wassertemperatur: ca zwei Grad, also vielleicht...
BusterG - 17. Dez, 00:23
Danke
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BusterG - 17. Dez, 00:21
Natürlich ist das ...
... AUCH an Dich gewandt. Ich würde doch sonst nicht...
BusterG - 17. Dez, 00:21

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